Kupferbeschläge an Krankenhaustüren könnten die Zahl der gefährlichen Mikroben möglicherweise erheblich senken. Auf Grundlage einer US-amerikanischen Studie haben Wissenschaftler in der Hamburger Asklepios Klinik eine Station mit Kupfertürbeschlägen versehen und konnten so in ersten Feldversuchen bis zu 99,9 % aller Bakterien - auch methicillinresistente Staphylokokken (MRSA) - innerhalb weniger Minuten eliminieren, erklärte Prof. Dietrich H. Nies, Halle.
Allerdings hat das reine Anbringen von Kupferblechen keinen langfristigen Nutzen. Schweiß und Fett, das an den Türgriffen haften bleibt, schwächt die Wirkung schnell ab, sodass Griffe und Beschläge sehr regelmäßig geputzt werden müssen, um ihre antibakterielle Wirkung entfalten zu können. Dennoch könnten sie klassische Hygienemaßnahmen ergänzen. Denn diese reichen oft nicht aus, um die Verbreitung von - auch von außen eingeschleppten - Keimen zu verhindern.
Für jede Station im Krankenhaus seien solche Kupferbeschläge sicherlich weder notwendig noch sinnvoll, meinte Nies. Einen potenziellen Einsatzbereich sieht er aber auf Stationen mit immunsupprimierten Patienten (Krebs- oder AIDS-Patienten). Viel wichtiger als Kupfergriffe sei jedoch der verantwortungsvolle Einsatz von Antibiotika, um Resistenzen zu vermeiden und die zur Verfügung stehenden Antibiotika lange Zeit wirksam zu halten, plädierte der Biologe.
pte