Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1103080
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Schenkelhalsfraktur Pauwels III - Osteosynthese der Schenkelhalsfraktur - ein Problem?
Publication History
Publication Date:
17 November 2008 (online)
Ein ideales Implantat zur Versorgung dieser Frakturen scheint bisher nicht gefunden zu sein. Ziel dieser retrospektiven Multizenter-Studie war es daher die Ergebnisse nach unterschiedlicher operativer Versorgung dieses Frakturtyps in Bezug auf Funktion Komplikationen und implantatspezifischen Unterschieden zu dokumentieren. Results of Internal Fixation of Pauwels Typ-3 Vertcal Femoral Neck Fractures. J Bone Joint Surg Am 2008; 90: 1654 - 9
#Material und Methoden
Zwischen 1993 und 2005 wurden 76 Schenkelhalsfrakturen vom Typ Pau-wels-III in 3 Kliniken versorgt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 42 Jahre. 62 Dieser Patienten konnten nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 24 Monaten gesehen werden. 37 dieser Frakturen wurden mit kanülierten Schrauben und 25 mit einem winkelstabilen Implantat (DHS, Gamma-Nagel) versorgt.
#Ergebnisse
Fast alle Frakturen (95 %) waren optimal und nur 3 Frakturen mäßig reponiert. Es wurden jedoch 8 (14 %) Pseudarthrosen nach optimaler und 2 (66 %) nach mäßiger Reposition beobachtet. Sieben dieser Pseudarthrosen traten in der Gruppe nach Schraubenosteosythese und drei nach Stabilisierung mit einem winkelstabilen Osteosynthesesystem auf. Insgesamt wurden sieben Hüftkopfnekrosen beobachtet.
#Kommentar
Die Schenkelhalsfrakturen mit steilem Frakturverlauf stellen vor allem für den jüngeren Patienten, welcher auf eine hüfkopferhaltende Therapie angewiesen ist eine schwerwiegende Verletzung dar. In der vorgestellten Untersuchung trat trotz meist guter Frakturreposition in über einem Viertel der Patienten eine Hüftkopfnekrose ein oder die Frakturheilung blieb aus. Obwohl keine statistische Signifikanz zu finden war, fand sich jedoch ein leichter Vorteil für diejenigen Patienten welche mit einem winkelstabilen Implantat versorgt wurden. Zusammenfassend für die klinische Praxis ist auf eine akkurate Frakturreposition zu achten. Weiterhin stellt dieser Frakturtyp hohe Ansprüche an das Implantat, so dass auf diesem Gebiet weitere Entwicklungsarbeit zu fordern ist.
Dr. Philip Gierer
Dr. Philip Gierer
Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität Rostock
Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Email: philip.gierer@med.uni-rostock.de


Abb. 1 Es wird allgemein postuliert, dass die Schenkelhalsfraktur mit steilem Frakturverlauf (Pauwels III) auf Grund der starken Scherkräfte auf das Implantat, eine erhöhte Rate an Pseudarthrosen bzw. Implantatversagen zeigen (Bildquelle: J. Oestmann, Radiologie. Thieme Verlag 2005; R. Härter et al. Checkliste Gibstechnik, Fixationsverbände. Thieme Verlag 1998).


Abb. 1 Es wird allgemein postuliert, dass die Schenkelhalsfraktur mit steilem Frakturverlauf (Pauwels III) auf Grund der starken Scherkräfte auf das Implantat, eine erhöhte Rate an Pseudarthrosen bzw. Implantatversagen zeigen (Bildquelle: J. Oestmann, Radiologie. Thieme Verlag 2005; R. Härter et al. Checkliste Gibstechnik, Fixationsverbände. Thieme Verlag 1998).