Trotz der vielseitigen Bemühungen der behandelnden Ärzte versagen die eingesetzten Therapiestrategien gegen chronische Schmerzen bei jedem 3. Betroffenen, und 3 von 5 Patienten leiden infolge ihrer Schmerzen auch an mittelschweren oder schweren Angstzuständen oder Depressionen. 8 von 10 Patienten mit chronischen Schmerzen nehmen verschreibungspflichtige Medikamente ein, und jeder 2. davon muss mit damit assoziierten Nebenwirkungen fertig werden.
Dieses deprimierende Bild zeichnen die ersten Zwischenergebnisse der PainSTORY[1], einer Umfrage in 13 europäischen Ländern (n = 377), die Einblicke in die Auswirkungen von chronischen Schmerzen auf das Leben von Betroffenen im Verlauf eines Jahres verspricht - verbunden natürlich mit der Hoffnung, die Schmerzbehandlung in Europa verbessern zu können.
Schmerztherapie oft suboptimal
Schmerztherapie oft suboptimal
"Noch immer scheint es bei der medizinischen Schmerztherapie Hürden zu geben, die genommen werden müssen", kommentierte der Präsident der European Federation of IASP[2] Chapters Prof. Giustino Varrassi, L'Aquila (Italien), die ersten Ergebnisse der Umfrage. Seit dem ersten Studiengespräch vor 3 Monaten ist das Schmerzniveau bei etwa 20 % der Befragten gleich geblieben oder sogar schlimmer geworden. 33 % der Patienten leiden weiterhin an starken chronischen Schmerzen, 15 % berichten eine Progression von mittelstarken zu starken, 1 % von schwachen zu starken Schmerzen. Insgesamt haben inzwischen 81 % der Befragten mittelstarke bis starke Schmerzen, aber nur 13 % davon erhalten ein starkes Opioid.
Dass dies nicht ohne Auswirkungen auf das körperliche und das seelische Befinden der Patienten bleibt, ist kaum verwunderlich. 6 von 10 Patienten sind aufgrund der Schmerzen beim Gehen behindert, und mehr als die Hälfte leidet an Schlafstörungen. Auch im Berufsleben sind die Betroffenen stark eingeschränkt.
Belastende Nebenwirkungsraten
Belastende Nebenwirkungsraten
Über 50 % der Patienten sind darüber hinaus von mindestens einer Nebenwirkung der Schmerztherapie betroffen - vor allem sind dies Verstopfung, Schwindel und Schläfrigkeit. "Diese Nebenwirkungen sind für die Betroffenen von großer Bedeutung", meinte der Präsident des "World Institute of Pain", Prof. Serdar Erdine, Istanbul (Türkei). Denn sie müssen entscheiden, ob sie die schmerzlindernden Arzneimittel trotzdem weiter einnehmen oder lieber absetzen sollen, um die belastenden Nebenwirkungen zu vermeiden.
Quelle: Pressemitteilung "Trotz dreimonatiger Schmerztherapie leidet jeder dritte Patient weiterhin an starken chronischen Schmerzen", herausgegeben von PainSTORY (www.painstory.org)