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DOI: 10.1055/s-0028-1103095
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Von den Patienten gefürchtet ... - Durchbruchschmerzen innerhalb von 10 Minuten lindern
Publication History
Publication Date:
30 November 2008 (online)


Spontan und anfallsartig auftretende, aber auch langsam anschwellende Durchbruchschmerzen sind gefürchtet - von den Betroffenen, die diesen Schmerzattacken manchmal mehrmals täglich ohnmächtig ausgeliefert sind, und von deren Angehörigen, weil diese nur hilflos zusehen können.
#Die "ideale" Bedarfsmedikation
Neben einem raschen Wirkungseintritt und einer nur kurzen Wirkdauer wünscht man sich von einer idealen Bedarfsmedikation gegen Durchbruchschmerzen, dass sie vom Patienten ohne Hilfe Dritter angewandt werden kann - also keinen invasiven Zugangsweg benötigt. Nach den Erfahrungen von PD Frank Elsner, Aachen, erfüllt das vielfach eingesetzte orale Morphin die Anforderungen einer typischen Durchbruchschmerzepisode nur bedingt: Seine Wirkung setze erst nach 30-40 Minuten ein und halte dann bis zu 4 Stunden.
Besser geeignet ist seiner Meinung nach orales transmukosales Fentanylcitrat (OTFC), das bereits nach 15 Minuten zu wirken beginnt und nach 20-40 Minuten die maximale Analgesie erreicht. Aber auch diese Option hat Schwächen: Ungeeignet ist sie beispielsweise bei trockenem Mund oder Schleimhautläsionen. Zudem wird nicht genug Wirkstoff freigesetzt, wenn die Patienten den Lutscher nur in den Mund stecken, statt ihn an der Mundschleimhaut entlang zu reiben.
#Intranasales Fentanyl: rasche und angemessen kurze Wirkung
Intranasales Fentanyl, eine neue Darreichungsform, kommt der idealen Bedarfsmedikation aber noch näher: Der Zugangsweg über die gut durchblutete und für lipophile Substanzen durchlässige Nasenschleimhaut verspricht eine rasche Aufnehme des Wirkstoffs unter Umgehung des Fist-pass-Effektes - und ist auch bei Mundtrockenheit problemlos anzuwenden, meinte Elsner. Darüber hinaus sei Fentanyl gut steuerbar und verfüge über eine 50- bis 100-fach stärkere analgetische Potenz als Morphin.
Studiendaten zufolge tritt die Wirkung nach der nasalen Applikation im Mittel nach 7 Minuten ein, das Wirkmaximum wird nach 13 Minuten erreicht. Die Wirkdauer wiederum betrug bis zu 56 Minuten. Bereits innerhalb von 10 Minuten lässt sich damit die Schmerzintensität im Vergleich zu Placebo dosisabhängig und signifikant reduzieren.
Quelle: Pressemeldung "Bedarfsmedikation bei Durchbruchschmerzen: Intranasales Fentayl mit rascher und angemessen kurzer Wirkung", herausgegeben von der Nycomed Deutschland GmbH, Konstanz

