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DOI: 10.1055/s-0028-1104659
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Eisendefizit bei renaler Anämie - Eisencarboxymaltose optimiert Anämiemanagement
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. Dezember 2008 (online)
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) entwickeln im Verlauf ihrer Krankheit meist früh eine renale Anämie. Diese ist für viele Patienten mit kardiovaskulären Komplikationen und daher mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden. Deswegen sollten bereits nichtdialysepflichtige CKD-Patienten auf einen Hb-Wert (Hb: Hämoglobin) von 11-12 g/dl eingestellt werden, betonte Prof. Roland Schaefer, Münster. Dabei müssen diese Patienten eine Eisensubstitution erhalten, um eine optimale hämatologische Response zu gewährleisten.
#Eisencarboxymaltose - hohe Dosen schnell und sicher applizierbar
Bei einer CKD sollte der Serum-Ferritin-Spiegel auf einen Wert zwischen 200 und 500 µg/l eingestellt werden ("European Best Practice Guidelines") . Oft lassen sich diese Konzentrationen nur durch i. v. (intravenös) appliziertes Eisen erreichen, da CKD-Patienten oral gegebenes Eisen nur schlecht resorbieren. Herkömmliche i. v. Präparate können jedoch problematisch sein, erklärte Dr. Claudia Goller-Proske, München: So besitzt Eisenglukonat eine geringe Komplexstabilität, weshalb es zeit- und kostenaufwendig in einer niedrigen Dosis verabreicht werden muss, um eine akute Toxizität von zu viel freigesetztem Eisen zu vermeiden. Dextranbasierte Eisenpräparate sind zwar stabil und erlauben eine hoch dosierte Behandlung, können jedoch anaphylaktische Reaktionen hervorrufen.
Das i. v. Eisenpräparat Eisencarboxymaltose (Ferinject®) besitzt eine hohe Komplexstabilität und ermöglicht so Einzeldosen von bis zu 1 000 mg bei lediglich 15 Minuten Infusionszeit oder Bolusgaben von bis zu 200 mg, ohne dass toxische Effekte auftreten. Außerdem besteht keine Gefahr einer anaphylaktischen Reaktion. Wie im Rahmen einer klinischen Studie an 250 nichtdialysepflichtigen Patienten gezeigt werden konnte, ist das i. v. Präparat hinsichtlich der Wirksamkeit und Verträglichkeit einer oralen Eisensulfattherapie überlegen [1]. Nach einer 8-wöchigen Therapie erreichten 60 % der Patienten unter Eisencarboxymaltose einen Hb-Anstieg von über 1 g/dl gegenüber 35 % in der Vergleichsgruppe. Zudem wurden die Eisenspeicher nur bei der i. v. Therapie aufgefüllt, was ein deutlich gestiegener Ferritinspiegel zeigt. Gleichzeitig hatten unter Eisencarboxymaltose lediglich 2,7 % der Patienten Nebenwirkungen, im Vergleich zu 26,2 % bei der oralen Therapie.
Stefan Oetzel, Tübingen
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Amgen GmbH, München Die Beitragsinhalte stammen vom Symposium "sHPT - Notwendigkeit eines umfassenden Therapieansatzes" im Rahmen des Kongresses für Nephrologie in Tübingen, veranstaltet von der Amgen GmbH, München |