Endo-Praxis 2008; 24(4): 5
DOI: 10.1055/s-0028-1104744
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Pandemie Adipositas – Konsequenzen auch für die Endoskopie!

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Publication Date:
21 November 2008 (online)

Adipositas ist bereits aktuell, aber vor allem in der Zukunft eines der zentralen Gesundheitsprobleme der westlichen Welt, das mindestens 20 % der Bevölkerung betrifft, aber auch in den Entwicklungsländern ständig zunimmt. Alle wesentlichen Organsysteme sind von der Adipositas (BMI > 30) mit den entsprechend resultierenden Erkrankungen betroffen (Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen, Arteriosklerose mit Hirn– und Herzinfarkten; Verschleiß von Wirbelsäule und Gelenken) und über 90 % der adipösen Jugendlichen bleiben auch im Erwachsenenalter adipös.

Adipositas ist ein „Wachstumsmarkt”, der in den USA bereits jetzt auf 137 Milliarden $/Jahr geschätzt wird! Verschiedene Medizinfachgebiete richten sich jetzt neu aus und die Adipositas ist eine der dominierenden Einflussfaktoren. Die Adipositaschirurgie ist in den USA bereits massiv auf dem Vormarsch und überflügelt schon jetzt andere traditionelle Chirurgieverfahren.

Auch in der Gastroenterologie ist die Adipositas bei verschiedenen Erkrankungen relevant. Beispiele sind der direkte Zusammenhang mit der Refluxerkrankung (GERD), der Gallensteinentstehung, dem Gallenblasenkarzinom sowie dem erhöhten Risiko für ein kolorektales Karzinom.

Prof. Dr. med. S. Rossol

M.Sc. F.E.B.G.