Dtsch Med Wochenschr 2008; 133: S327-S330
DOI: 10.1055/s-0028-1105872
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Enzym-Zusatztherapie bei Harnwegsinfektionen

Additional enzyme treatment of urinary infectionsK. Naber
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eingereicht: 11.12.2007

akzeptiert: 6.11.2008

Publication Date:
11 December 2008 (online)

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Unkomplizierte untere Harnwegsinfektionen (Zystitiden) bei ansonsten gesunden, nicht schwangeren Frauen haben eine hohe Spontanheilungsrate mit ca. 30 – 50 % innerhalb einer Woche [1] [2]. Mit einer adäquaten Antibiotikatherapie kann in 85 – 95 % der Fälle eine raschere Symptomfreiheit und damit eine Heilung innerhalb einer Woche erreicht werden [3]. Mit der Antibiotikatherapie gelingt zwar eine rasche Elimination der Erreger aus dem Harntrakt, die Entzündungsprozesse, die die Beschwerden ausmachen, bilden sich aber nur langsamer zurück. In einer Studie mit Pefloxacin (Einmaldosis 800 mg) bei Frauen mit unkomplizierter Zystitis war nur etwa ein Drittel der Patientinnen nach 24 h und etwa 80 % erst nach 48 h beschwerdefrei, obwohl keine Erreger mehr im Urin nachweisbar waren [4] . Daher sollte bei unkomplizierten unteren Harnwegsinfektionen untersucht werden, ob mit einer Enzym-Zusatztherapie zur Standard-Antibiotikatherapie eine raschere Beseitigung der Symptome und damit eine Verkürzung des Heilungsprozesses erreicht werden kann.