Die neue Testmethode kombiniert die Methode der Beweglichkeitsmessung, dem Golden Standard, mit einer definierten Wegvorgabe als Eingangsparameter für die Untersuchungen von Effekten nach operativer Versorgung eines Segmentes auf benachbarte Bewegungssegmente. Bei gleichbleibender Belastung verringert ein fusioniertes Bewegungssegment natürlich den Gesamtbewegungsumfang der Wirbelsäule. Bedingt durch die Wegvorgabe der neuen Testmethode wird die versorgte Wirbelsäule in die identische Endlage des nativen Präparates gebracht. Die Belastung, die in Form eines Biegemomentes vorliegt, steigt dabei an. Diese Limitierung der Testmethode wird diskutiert. Zu diesem Zeitpunkt sind keine Langzeitstudien bekannt in denen untersucht wird, ob die Wirbelsäule das Bestreben hat, den nativen Bewegungsumfang postoperativ aufrecht zu erhalten. Insbesondere, ob der in vitro einzeln untersuchte Bereich der Wirbelsäule sich in vivo ebenso verhält.
Wie ein Blick in die bereits veröffentlichte Literatur zu diesem Thema zeigt, ist es von besonderer Wichtigkeit, eine Testmethode zu standardisieren, wie es sie bei der monosegmentalen Wirbelsäulentestung bereits schon seit Jahren gibt. Durch die Kombinierung des Golden Standards mit der Wegvorgabe in der neuen vorgestellten Testmethode liefert diese Veröffentlichung einen wichtigen Beitrag zur Etablierung eines möglichen Standards zur Untersuchung der Effekte einer Fusion oder eines bandscheibenprothetischen Ersatzes auf benachbarte Segmente.
Dipl.-Ing. Bastian Welke