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DOI: 10.1055/s-0028-1145225
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom - Detektion von Lymphknoten-metastasen verbessert
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Januar 2009 (online)
Die Hochfeld-Magnetresonanztomografie mit erhöhtem Signal-Rausch-Verhältnis könnte räumliche Auflösungen ermöglichen, die es erlauben, mediastinale Lymphknotenmetastasen beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom mit größerer Genauigkeit zu detektieren. H. Y. Kim et al. haben untersucht, ob die 3,0-T-MRT mit bestimmten Pulssequenzen dies leisten kann. Radiology 2008; 246: 596–604
An der prospektiven Studie nahmen 91 Männer und 22 Frauen zwischen 34 und 82 Jahren teil. Deren (histopathologisch bestätigtes) nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom ergab keinen Verdacht auf nicht nodale extrathorakale Metastasen. Bei ihnen wurden keine vorherige Chemo- bzw. Chemo- und Strahlentherapie durchgeführt. Alle Patienten unterzogen sich einer Untersuchung in einem 3,0-T-MRT-System und anschließender Nodalstatus-bestimmung mittels Thorakotomie (n = 100) oder Mediastinoskopie (n = 13).
Für die MRT-Untersuchung ohne Kon-trastmittelgabe wurde das "Sensitivity Encoding"-(SENSE)-Verfahren mit einer 6-Kanal-Herzspule verwendet. Die Bildakquisition erfolgte mit einer T2-ge-wichteten Triple-Inversion-Black-Blood-Turbo-Spin-Echo-Sequenz in Atemanhalt und einer T1-gewichteten 3-D-Multishot-Fast-Field-Echo-Sequenz während des Atemanhalts. Die Kriterien für maligne Lymphknotenbefunde waren: Signalintensitätsverhältnis von Lymphknoten zum Primärtumor > 0,84, exzentrische kortikale Verdickung oder Obliteration und Kurzachsenquerdurchmesser ≥ 10 mm.
Von den insgesamt 570 bewerteten Lymphknotenstationen waren 74 (13 %) metastatisch; von den 469 mediastinalen Stationen waren es 40 (9 %) und bei den 101 hilären 34 (34 %). Bei einem Signalintensitätsverhältnis von > 0,84 wurden Lymphknotenmetastasen mit einer Sensitivität von 65 % (48 von 74 Lymphknotenstationen), einer Spezifität von 74% (369 von 496 Lymphknotenstationen) und einer Genauigkeit von 73% (417 von 570 Lymphknotenstationen) detektiert. Bei der Analyse morphologischer Charakteristika erreichte die Sensitivität 53% (39 von 74 Lymphknotenstationen), die Spezifität 91 % (453 von 496 Lymphknotenstationen) und die Genauigkeit 86 % (492 von 570 Lymphknotenstationen).
#Fazit
Mit der Anwendung von T2-gewichte-ten Triple-Inversion-Black-Blood-Turbo-Spin-Echo-Sequenzen im 3,0-T-MRT gelingt die Detektion mediastinaler und hilärer Lymphknotenmetastasen mit hoher Spezifität und Genauigkeit, wenn morphologische Kriterien zur Evaluation benutzt werden. In diesem Punkt ergeben sich Vorteile der MRT-Bildgebung zumindest gegenüber dem CT.
Matthias Manych, Berlin