Pneumologie 2009; 63(1): 4
DOI: 10.1055/s-0028-1145226
Pneumo-Fokus

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Leitlinien für Asthma bronchiale - Kein Referenzstandard für Kleinkinder

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Publikationsdatum:
22. Januar 2009 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Aus den aktuellen Leitlinien lässt sich kein Referenzstandard für die Diagnose eines Asthma bronchiale bei Kindern im Alter von 2–5 Jahren ableiten. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) prüfte das IQWiG, welche Diagnoseverfahren am besten geeignet sind, Asthma bronchiale bei Kindern im Vorschulalter festzustellen. Zudem sollte das Institut ermitteln, welcher Nutzen oder Schaden sich aus den auf die Diagnose folgenden therapeutischen Maßnahmen bei diesen Kindern ergeben kann. Damit soll die Frage beantwortet werden, ob und – wenn ja – wie neue Disease Management Programme (DMPs) für Kinder im Vorschulalter eingerichtet werden sollen.

    Die Sicherheit der Diagnostik ist bei dieser Patientengruppe besonders bedeutend. Denn Asthma beginnt häufig im frühen Kindesalter, ist zu diesem Zeitpunkt aber nur schwer eindeutig festzustellen. Einige Diagnoseverfahren sind bei unter 5-Jährigen aus technischen Gründen nicht anwendbar und häufig haben die Kinder im Schulalter keine Asthma-typischen Symptome mehr. Einerseits sollen bei der Untersuchung keine Asthmafälle übersehen werden, damit sie tatsächlich frühzeitig angemessen therapiert werden können. Andererseits sollen Kinder, die in Wirklichkeit kein chronisches Asthma haben, nicht unnötig behandelt werden.

    Das IQWiG ging den Fragen nach, welche Maßnahmen bei Verdacht auf Asthma bronchiale im Kleinkindalter zur Diagnosestellung empfohlen werden und ob es einen Referenzstandard gibt, an dem die diagnostische Sicherheit einzelner Verfahren gemessen werden könnte. Dazu haben die Wissenschaftler ärztliche Behandlungsleitlinien der Fachgesellschaften systematisch recherchiert und daraufhin untersucht, ob ein Referenzstandard beschrieben wird oder sich aus den Empfehlungen ableiten lässt. Der Befund ist eindeutig: In keiner der ausgewerteten 14 Leitlinien wurde ein Diagnoseverfahren ausdrücklich als Referenzstandard beschrieben. Zwar wurde in allen Asthma-Leitlinien betont, dass die Diagnose durch eine Kombination verschiedener Untersuchungsschritte zu stellen ist. Ein bestimmter Algorithmus, also welche Maßnahmen speziell bei den 2- bis 5-Jährigen in welcher Reihenfolge miteinander zu kombinieren sind, geht aus den Leitlinien jedoch nicht hervor. Lediglich in 2 Leitlinien wurden für die relevante Altersgruppe Symptome mit bestimmten Risikofaktoren verknüpft.

    Mitteilung des IQWIG