Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2009; 7(1): 1
DOI: 10.1055/s-0029-1185298
Editorial

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Hauterkrankungen

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Publication Date:
04 March 2009 (online)

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Haut schützt den Körper als wichtige Barriere zwischen Körperinnerem und Außenwelt vor mechanischen Alterationen, vor der Invasion durch Bakterien und anderen Mikroorganismen, vor Strahlung oder vor Schadstoffen. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der homöostatischen Temperatur- und Wasserregulation des Körpers, sie ist Teil der komplexen Immunregulation und reagiert daher auch bei verschiedensten immunologischen Aktivitäten (Allergie, Entzündung) und übernimmt durch die Vielzahl an Nervenendigungen auch wichtige Aufgaben als sensorisches Organ.

Neben diesen biologischen Funktionen kommt der Haut eine große soziale Bedeutung zu. Sie ist ein entscheidender äußerer Attraktivitätsparameter und Sinnbild für Gesundheit und Wohlgefühl. Das Schutz- und Barriereorgan Haut ist einer Vielzahl externer und interner Störfaktoren ausgesetzt, welche zu nachhaltigen direkten Schäden und vielfältigen Folgeerscheinungen führen können. Externe Auslöser von schädigenden Effekten sind insbesondere UV-Licht, Rauchen, Schadstoffe, Kälte, Trockenheit sowie bei entsprechender Disposition auch Kosmetik und Körperpflegeartikel sowie Nahrungsmittel und auch psychosozialer Stress. Interne Störfaktoren sind z. B. Hormonmangel bzw. Imbalancen, Nährstoffmangel, Darmerkrankungen oder chronisch entzündliche Prozesse.

Eine besondere Bedeutung kommt der Ausgewogenheit und Balance der UV-Bestrahlung der Haut zu. Einerseits führt die kurzfristige hochdosierte UV-Bestrahlung der heutigen Freizeitgesellschaft (tropische Sonne, Hochgebirgssonne) zu einem Anstieg der Hautschäden (oxidative Belastung, beschleunigte Hautalterung, erhöhtes Hautkrebsrisiko?). Andererseits ist der Tageslichtmangel der heutigen Industriegesellschaft (überwiegende Indoortätigkeit bei Kunstlicht) die wesentliche Ursache des epidemischen und äußerst bedrohlichen Vitamin-D-Mangels mit all seinen Folgen (erhöhtes Herzinfarktrisiko, beschleunigte Alterungsprozesse, erhöhtes Krebsrisiko), denn die körpereigene Vitamin-D-Synthese beruht auf einer ausreichenden Tageslichtbestrahlung der Haut.

An dieser Schnittstelle zwischen der Funktionsfähigkeit der Haut als Abwehr-, Modulations- und Syntheseorgan und den vielfältigen Störfaktoren kommt den Mikronährstoffen eine besondere Bedeutung zu als Antioxidanzien, Kofaktoren des Hautstoffwechsels oder der Wundheilung.

Ihre Herausgeber

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Dr. med. Hans-Peter Friedrichsen

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Apotheker Uwe Gröber

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