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DOI: 10.1055/s-0029-1213796
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Pro und Contra: Ist die Psychopathologie tot?
Publication History
Publication Date:
06 March 2009 (online)
Die Psychopathologie hat die Aufgabe, psychische Störungen zu erkennen, zu beschreiben und zu analysieren. Als wissenschaftliche Methodenlehre stellt sie einen wichtigen und grundlegenden Teilbereich der Psychiatrie und Psychotherapie, aber auch der Klinischen Psychologie, dar. Obwohl sie die Basis jeder psychiatrischen Diagnostik bildet und somit als unverzichtbarer Bestandteil unserer Praxis in Klinik und Forschung gilt, wird sie im beruflichen Alltag oft wenig differenziert praktiziert, aber auch wenig hinterfragt. Angesichts der Diskussionen um die künftige Bedeutung nosologischer Entitäten in der Psychiatrie erschien es gleichermaßen angemessen wie reizvoll, die provokante Frage aufzuwerfen, ob die (klassische) Psychopathologie tot sei. Wolfgang Maier (Bonn) auf der einen und Rolf-Dieter Stieglitz (Basel) und Michael Rösler (Homburg) auf der anderen Seite haben sich dieser polarisierenden Frage gestellt. Dabei nehmen sich die Autoren die Freiheit heraus, die vereinfachende Fragestellung zu relativieren und trotz der auferlegten Kürze differenziert zu beantworten. Ohne die im Folgenden dargestellten Meinungen vorwegnehmen zu wollen - denn Sie sollen sich wie immer Ihr eigenes Urteil bilden - könnte man sagen, dass die Antwort in der Weiterentwicklung einer noch lange nicht toten Psychopathologie liegt.
Prof. Dr. Fritz Hohagen