Der Beginn des Neuen Jahres, ist eine Gelegenheit zurückzuschauen und Bilanz zu ziehen. Die Psychiatrische Praxis hält Rückschau und kürt auch in diesem Jahr wieder die meistzitierten Beiträge des 34. Jahrgangs der Zeitschrift. Dabei gibt es einen Spitzenreiter und 4 gleichrangige Arbeiten auf dem 2. Platz. Somit werden 5 Arbeiten gekürt, die sich mit klassischen Themen der Sozialpsychiatrie und Versorgungsforschung beschäftigen.
Am häufigsten wurde die Arbeit von Oliver H. Günther zur „Krankheitslast von depressiven Erkrankungen in Deutschland” [1] zitiert. Die Arbeit entstand in der Arbeitsgruppe von Hans-Helmut König, Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Leipzig und berichtet Ergebnisse aus dem ESEMeD-Projekt (European Study of Epidemiology of Mental Disorders). Dr. Oliver H. Günther ist von Haus aus Psychologe und ist heute als Gesundheitsökonom in der freien Wirtschaft tätig.
Dr. Oliver H. Günther
Die nachfolgenden Arbeiten teilen sich den 2. Platz. Dazu zählt die Arbeit von Hans Joachim Salize, der der Frage nachgeht, ob arbeitsrehabilitative Maßnahmen während stationärpsychiatrischer Behandlung langfristig die Versorgungskosten von Patienten mit Schizophrenie senken [2]. Prof. Hans Joachim Salize ist Leiter der Arbeitsgruppe Versorgungsforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.
Prof. Hans Joachim Salize
Wielant Machleidt legte eine Übersichtsarbeit zur Integration von Migranten in die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung in Deutschland [3] vor. Dabei wird diskutiert, ob die Einrichtung von Spezialdiensten für Migranten oder eine allgemeine Öffnung der bestehenden Versorgungsdienste für diese Personengruppe im Hinblick auf eine optimierte Versorgung zielführend ist. Prof. Wielant Machleidt war Leiter der Abteilung für Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Auch als Emeritus ist ihm die transkulturelle Psychiatrie weiter eine Herzensangelegenheit.
Prof. Wielant Machleidt
Dirk Richter legte eine systematische Literaturübersicht zu Effekten von mitarbeiterbezogenen Trainingsprogrammen zum Aggressionsmanagement in Einrichtungen der Psychiatrie vor [4]. Prof. Dirk Richter, ehemals in der westfälischen Klinik in Münster und im Institut für Soziologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, hat heute eine Forschungsprofessur an der Berner Fachhochschule im Fachbereich Gesundheit inne.
Prof. Dirk Richter
Hendrik Kluge untersuchte in seiner Arbeit die Auswirkungen struktureller Faktoren auf die Inanspruchnahme sozialpsychiatrischer Dienste [5]. Dr. Hendrik Kluge, ehemals in der Arbeitsgruppe von Thomas Becker und Matthias Angermeyer an der Klinik für Psychiatrie der Universität Leipzig, ist heute freiberuflich als Berater für Personalentwicklung und Konfliktmanagement tätig.
Dr. Hendrik Kluge