Das Standardverfahren für die Konservierung von Nieren toter Spender besteht darin, das Organ mit kalter Perfusionslösung zu durchspülen und es in Konservierungsflüssigkeit auf Eis zu lagern. Wie vor einigen Jahren Befunde kleinerer retrospektiver Studien andeuteten, ist das Organ allerdings besser geschützt, wenn es stetig mit Perfusionsflüssigkeit durchspült wird.
Die erste große prospektive Studie bestätigt nun die Ergebnisse der retrospektiven Untersuchungen. Eine Niere der insgesamt 336 toten Spender ordneten Moers et al. randomisiert der Dauerperfusion und die andere der konventionellen Lagerung auf Eis zu. Insgesamt schloss die Forschergruppe 672 Empfänger in die Studie ein. Der primäre Endpunkt war die verzögerte Funktionsaufnahme der Nieren in der 1. Woche nach der Transplantation. Bei den Patienten, die in diesem Zeitraum mit der Dialyse begannen, war das Kriterium erfüllt.
Von den Transplantierten, die standardmäßig konservierte Organe erhalten hatten, mussten 26,5 % an die Dialyse. In der Patientengruppe, die maschinell perfundierte Nieren bekommen hatte, waren es nur 21 %. Der Unterschied von 5,5 % ist statistisch signifikant. Außerdem war bei den Studienteilnehmern, deren Transplantat zunächst nur eingeschränkt funktionierte, der Zeitraum bis zur vollen Funktionstüchtigkeit kürzer, wenn die Niere vor der Transplantation ständig mit Perfusionslösung durchspült wurde (10 d versus 13 d). Zudem hatten maschinell perfundierte Organe ein 1-Jahres-Überleben von 94 % im Vergleich zu 90 % bei konventionell behandelten Nieren.
Quelle: Moers C et al. N Engl J Med 2009; 360: 7-19