Rofo 2009; 181(7): 623
DOI: 10.1055/s-0029-1233259
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Perforation - Oberer oder unterer Gastrointestinaltrakt betroffen?

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Publication Date:
12 August 2009 (online)

 

Bei einer Perforation im Bereich des Gastrointestinaltrakts gibt es im CT unterschiedliche Zeichen, um die Lokalisation dem oberen oder unteren Abschnitt zuzuordnen. H. S. Cho et al. überprüften nun den Nutzen eines weiteren Zeichens. Eur J Radiol 2009; 69: 108–113

Für ihre Studie begutachteten die Autoren retrospektiv die CT-Aufnahmen von 53 konsekutiven Patienten mit chirurgisch nachgewiesener Perforation im Bereich des Gastrointestinaltrakts (GI-Trakt). Diese unterteilten sie in 2 Gruppen, nämlich mit Perforation im oberen (Magen und Duodenum; n = 30) und im unteren (Dünn- und Dickdarm; n = 23) GI-Trakt. Das Augenmerk der Autoren galt hierbei freier Luft und deren Verteilung im Abdomen. Die Peritonealhöhle unterteilten sie in einen supra- und einen inframesokolischen Abschnitt. Freie Luft im Bereich der Pfortader definierten die Autoren als positives Zeichen freier periportaler Luft (PPFA-Zeichen). Dieses verglichen sie im Hinblick auf die diagnostische Diskrimination mit dem Ligamentum-falciforme-Zeichen (freie Luft um das Lig. falciforme) und dem Lig.-teres-Zeichen (freie Luft um das Lig. teres).

Freie Luft zeigte sich im supramesokolischen Abschnitt bei 29 Patienten (97 %) mit Perforation des oberen und bei 17 Patienten (74 %) mit Perforation des unteren GI-Trakts. Für den inframesokolischen Abschnitt lauteten die entsprechenden Zahlen 22 (73 %) und 21 (91 %). Das PPFA-Zeichen war positiv bei 28 Patienten (93 %) mit Perforation des oberen, aber nur bei 8 Patienten (35 %) mit Perforation des unteren GI-Trakts. Das Lig.-falciforme-Zeichen war bei 24 (80 %; oberer GI-Trakt) bzw. 10 Patienten (43 %; unterer GI-Trakt) positiv, das Lig.-teres-Zeichen bei 16 (53 %; oberer GI-Trakt) bzw. 2 Patienten (8 %; unterer GI-Trakt). Das PPFA-Zeichen hatte dabei eine Genauigkeit von 81 %, die beiden anderen Zeichen von jeweils 70 %.