Der Klinikarzt 2009; 38(7/08): 320
DOI: 10.1055/s-0029-1237465
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Forschung für die zivile Sicherheit - IT soll Rettungskräfte unterstützen

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Publication Date:
07 September 2009 (online)

 
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Ein Flugzeugabsturz, ein Großbrand oder ein Unfall in einer Chemieanlage - immer wieder treten unvorhersehbare Katastrophen ein. In kürzester Zeit muss eine auf die konkrete Situation abgestimmte Handlungsstrategie erstellt werden, die das Vorgehen aller Beteiligten organisiert. Bei großräumigen Unfallstellen sind persönliche Absprachen kaum noch möglich. Zeitverlust und Ineffizienz sind die Folge, was im schlimmsten Fall eine höhere Opferzahl bedeuten kann.

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Softwarelösung organisiert Handlungsstrategie

Dass die Koordination von Einsatzkräften in Zukunft durch die Unterstützung neuer technischer Systeme verbessert wird, daran arbeiten Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit Projektpartnern von der Technischen Universität München, aus der Wirtschaft und von zuständigen Behörden.

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Ziel des bis 2012 laufenden Projekts, das von der in Jena (www.uni-jena.de) ansässigen Synchronity GmbH koordiniert wird, ist zum einen die Erarbeitung von Interaktions- und Kommunikationsmodellen für die Einsatzkräfte und von Methoden zur Strukturierung und Beschreibung der Situation. Zum anderen soll eine Technologie entwickelt werden, die Rettungskräfte bei ihrem Einsatz durch zusätzliche Informationen, aufbereitete Sensordaten und flexible Kommunikationsstrukturen unterstützt. Dafür müsse eine Kommunikations- und Datenplattform zur Vernetzung aller Einsatzkräfte entwickelt werden, erklärt Prof. Birgitta König-Ries von der Universität Jena, Inhaberin der Heinz-Nixdorf-Stiftungsprofessur für Praktische Informatik. Gemeinsam mit Prof. Wilhelm Rossak vom Lehrstuhl für Softwaretechnik, und dem Inhaber der Professur für Künstliche Intelligenz, Prof. Dr. Clemens Beckstein, möchte sie eine Softwarelösung entwickeln, die mobile Plattformen und lokale Sensoren standardmäßig integriert.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Entwicklung einer Kommunikations- und Datenplattform zur Koordination und Vernetzung aller Einsatzkräfte in Katastrophenfällen im Rahmen der Sicherheitsforschung mit insgesamt 3 Millionen Euro.

Quelle: idw (Informationsdienst Wissenschaft e. V.)

 
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