Mammografie - Digitale und herkömmliche Methode ebenbürtig

Die digitale Vollfeldmammografie kann sich gegenüber der herkömmlichen Filmmammografie nur recht langsam durchsetzen. Ob beide Methoden gleichwertig sind, ist derzeit nicht geklärt. Vinnicombe et al. gingen dieser Frage nach. Radiology 2009; 251: 347-358

Für ihre retrospektive Analyse werteten die Autoren Daten von Screening-Mammografien aus, die zwischen Januar 2006 und Juni 2007 stattgefunden hatten. Es handelte sich dabei um 8478 Untersuchungen in digitaler Vollfeldtechnik sowie 31 720 Untersuchungen mittels herkömmlicher Filmmammografie. Jeweils 2 von insgesamt 6 Radiologen begutachteten die Aufnahmen im Hinblick auf Befunde, die ein Mammakarzinom vermuten ließen. In allen Fällen mit einem solchen Verdacht wurden die Mammografien erneut analysiert. Anschließend verglichen die Autoren die Ergebnisse beider Screening-Methoden. Zudem führten sie eine Literaturanalyse von Studien durch, die sich mit der gleichen Fragestellung beschäftigten.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen betrug 58 Jahre. Insgesamt fanden die Autoren bei ihnen 263 Mammakarzinome (0,65 pro 100 Screening-Mammografien), die histologisch bestätigt werden konnten. Nach Anpassung bezüglich möglicher Störfaktoren unterschieden sich die Detektionsraten digitaler und herkömmlicher Mammografie nicht signifikant (0,68 vs. 0,72 pro 100 Untersuchungen). Die Wiedereinbestellungsrate betrug insgesamt 4,5 %, der positive Vorhersagewert einer auffälligen Mammografie 14,5 %. Auch hierbei schnitten beide Methoden vergleichbar ab. In ihrer Metaanalyse konnten die Autoren 8 Studien ausfindig machen, in denen sich für die digitale Methode eine leicht höhere Detektionsrate mit einer Differenz von 0,11 pro 100 Untersuchungen zeigte. Dies wirkte sich aber nicht wesentlich auf den positiven Vorhersagewert aus.