Pneumologie 2009; 63(10): 546
DOI: 10.1055/s-0029-1241975
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Schlafmedizin - Kardiale Arrhythmien bei Schlafapnoe

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Oktober 2009 (online)

 
Inhaltsübersicht

Die Assoziation zwischen schlafbezogenen Atmungsstörungen und nächtlichen Herzrhythmusstörungen wurde bereits in mehreren Studien untersucht. R. Mehra et al. haben die Zusammenhänge detailliert an einer großen Kohorte analysiert. Arch Intern Med 2009; 169: 1147-1155

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Mehra et al. beleuchten den Zusammenhang zwischen schlafbezogenen Atmungsstörungen und nächtlichen Herzrhythmusstörungen. Dazu werteten sie EKG-Daten von Männern über 65 Jahre aus (Bild: Digital Vision).

Im Rahmen einer großen Studie zur Untersuchung osteoporotischer Frakturen älterer Männer wurde bei einer Teilkohorte von 2911 Männern über 65 Jahre zwischen Dezember 2003 und März 2005 eine Polysomnografie durchgeführt und die dabei erhobenen Einkanal-EKG verblindet ausgewertet, sodass die gleichzeitig aufgezeichneten polysomnografischen Daten nicht einsehbar waren. Bei der Gegenüberstellung der Rhythmusstörungen mit den schlafbezogenen Atmungsstörungen wurden mögliche Störgrößen und Einflussfaktoren identifiziert und berücksichtigt.

Mit zunehmendem RDI ("respiratory disturbance index") traten deutlich häufiger Vorhofflimmern (VHF) (OR 2,15, 95%-KI 1,19-3,89) und komplexe ventrikuläre Ektopien (CVE) (OR 1,43, 95%-KI 1,12-1,82) auf. Dabei zeigte sich die obstruktive Schlafapnoe signifikant korreliert mit CVE, nicht dagegen mit VHF.

Umgekehrt war zentrale Schlafapnoe mit dem Auftreten von VHF assoziiert, aber nur schwach mit CVE. Parallel zu der nächtlichen Hypoxie stieg auch die Anzahl der CVE an, jedoch nicht die Häufigkeit von VHF. Weitere Analysen fanden eine Korrelation zwischen RDI und der Häufigkeit von supraventrikulärer Tachykardie, jedoch nicht mit der von ventrikulären Extrasystolen und selbst limitierender ventrikulärer Tachykardie. Im Gegensatz zu vorangegangenen Studien konnte kein Zusammenhang zwischen RDI und bradykarden Rhythmusstörungen/AV-Blockierungen nachgewiesen werden.

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Fazit

Die Autoren vermuten, dass chronische Schlafapnoe ein sensitiver Marker kardialer und autonomer Dysfunktion ist, die auch zum Vorhofflimmern führen. Komplexe ventrikuläre Ektopien sind dagegen deutlich mit der Schwere der nächtlichen Hypoxie korreliert, wobei wahrscheinlich die bei obstruktiver Schlafapnoe auftretenden Atemwegskollapse mit den damit verbundenen thorakalen Druckschwankungen, Sympathikusaktivierungen und Blutdruckspitzen als Trigger wirken. Prospektive Interventionsstudien müssten nun den Einfluss einer konsequenten schlafmedizinischen Therapie auf kardiale Endpunkte untersuchen.

Dr. Peter Pommer, Oberammergau

Erstveröffentlichung in: Dtsch Med Wochenschr 2009;134: S. 1612

 
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Mehra et al. beleuchten den Zusammenhang zwischen schlafbezogenen Atmungsstörungen und nächtlichen Herzrhythmusstörungen. Dazu werteten sie EKG-Daten von Männern über 65 Jahre aus (Bild: Digital Vision).