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DOI: 10.1055/s-0029-1242062
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Hüftendoprothetik - Frühversagen des Birmingham Oberflächenersatzes
Publication History
Publication Date:
09 October 2009 (online)
Bei jüngeren Patienten wird gerade der Oberflächenersatz des Hüftgelenkes als Alternative zu anderen Arten des Hüftgelenkersatz gesehen. In der Vergangenheit kam es aufgrund der schwierigen Herstellung der Metall-Metall-Gleitpaarungen wiederholt zu Problemen durch den Abrieb. Wiederholt wurden nicht erklärbare Schmerzen, Frühversager und Pseudotumore beschrieben, die mit einem Oberflächenersatz assoziiert waren. Daher wurde das Frühversagen beim Birmingham Oberflächenersatz in einer Follow-up Studie untersucht. Early clinical failure of the Birmingham metal-on-metal hip resurfacing is associated with metallosis and soft-tissue necrosis. J Bone Joint Surg Br. 2009 Aug; 91 (8): 1025 – 30
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Nicht erklärbare Schmerzen sind ein häufiger Grund für eine Revisionsoperation (Quelle: Digital Vision, nachgestellte Situation).
Studiendesign
Es wurden 463 Patienten untersucht, die einen primären Birmingham Oberflächenersatz zwischen 2001 und 2007 in zwei Orthopädischen Zentren erhalten haben. Es wurden prä- und postoperativ klinische und radiologische Daten dokumentiert und analysiert. Die Versager wurde anhand der klinikeigenen Datenbanken identifiziert, die entsprechenden Patientendaten aufgearbeitet (Histologiebefund, Bildgebung, klinische Daten) und entsprechend statistisch ausgewertet.
#Ergebnisse
Bei 12 Patienten wurden insgesamt 13 Oberflächenersatzimplantate (2,8%) revidiert. Die Indikationen waren in 7 Fällen Schmerzen, 3 Frakturen, 1 Infektion und 2 Dislokationen. In 12 histologischen Auswertungen zeigten sich 9 Fälle mit Reaktionen auf Abriebpartikel. In 11 Fällen konnten Gewebsnekrosen gefunden werden. Die Geschlechtsverteilung Mann/Frau betrug 1:3,5. Als Risikofaktoren fanden sich: weibliche Patienten, kleine femorale Komponente, vermehrte Inklination und Übergewicht.
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Kommentar
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass bei einem Oberflächenersatz mit einer Metall-Metall-Gleitpaarung weiterhin das Problem eines Abriebes besteht, der in einigen Fällen vermutlich zu einer vermehrten Fremdkörperreaktion und einem möglichen Frühversagen geführt hat. Die Ergebnisse dieses Artikels sind vergleichbar mit anderen beschriebenen Studien, die ähnliche Fälle durch vermehrten Abrieb beschrieben haben. Dennoch konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass der Grund für eine Revisionsoperation mehr durch Schmerzen als durch radiologisch auffällige Metallosen bedingt war. Die Empfehlung dieses Artikels ist daher, die beschriebenen Risikofaktoren (weiblich, kleine femorale Komponente, vermehrte Inklination, Übergewicht) in die Entscheidungsfindung für eine entsprechende endoprothetische Versorgung bei jedem Patienten mit einzubeziehen, um das Risiko möglicher Revisionsoperationen zu minimieren.
PD Dr. Fritz Thorey
PD Dr. Fritz Thorey
Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover
Email: thorey@annastift.de
01 Bildquelle: Schünke M et al. Grafik: Wesker K. Prometheus. Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat. Stuttgart: Thieme, 2004.
01 Bildquelle: Schünke M et al. Grafik: Wesker K. Prometheus. Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat. Stuttgart: Thieme, 2004.
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Nicht erklärbare Schmerzen sind ein häufiger Grund für eine Revisionsoperation (Quelle: Digital Vision, nachgestellte Situation).
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