Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S318
DOI: 10.1055/s-0029-1242674
Zusammenfassung | Abstract
Qualitätsmanagement
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Elektive Endoprothetik – Patientensteuerung nach Qualitätsergebnissen: Projekte der AOK Rheinland/Hamburg

Guiding patients according to quality results – projects of the AOK Rheinland/HamburgM. Mohrmann1
  • 1AOK Rheinland/Hamburg, Düsseldorf
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Matthias Mohrmann Dipl.-Kfm.

AOK Rheinland/Hamburg, Die Gesundheitskasse

Kasernenstraße 61

40213 Düsseldorf

Phone: 0211/8791-2570

Email: matthias.mohrmann@rh.aok.de

Publication History

Publication Date:
10 November 2009 (online)

Table of Contents

    Der Versorgungssektor Krankenhaus verfügt in Deutschland über erheblich höhere Kapazitäten als in vergleichbaren Ländern der OECD. Die Reduzierung der durch die staatliche Krankenhausplanung vorgegebenen Restriktionen hinsichtlich des Versorgungsauftrags der Krankenhäuser öffnet Leistungsbereiche für Anbieter, die in diesen Feldern bisher nicht tätig waren. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die Änderungen im Vertragsarztrecht im Jahr 2009, in deren Folge niedergelassene Vertragsärzte ohne besondere Anforderungen gleichzeitig auch als angestellter Arzt im Krankenhaus tätig werden können.

    Ein Beispiel für die Wirkungen dieser erweiterten Handlungsoptionen für Krankenhäuser ist die Endoprothetik. War beispielsweise im Bundesland Nordrhein-Westfalen die Durchführung elektiver endoprothetischer Eingriffe in der Vergangenheit auf eine überschaubare Zahl besonders ausgewiesener Orthopädien beschränkt, drängen jetzt viele Krankenhäuser mit chirurgischen Fachabteilungen und ohne besondere orthopädische Expertise auf den Markt. Dies auch deshalb, weil die Belegung der Krankenhäuser in vielen der ambulanten Leistungserbringung nahen Bereichen rückläufig ist und Kompensationsmöglichkeiten in anderen Leistungssegmenten gesucht werden. Niedergelassene Orthopäden sehen in diesem Feld für sich zusätzliche Betätigungschancen und werden als Operateur im Krankenhaus bei von ihnen selbst eingewiesenen Patienten aktiv.

    Aus Sicht der AOK Rheinland/Hamburg ist ein freies Spiel der Kräfte im Sektor der stationären Krankenhausversorgung problematisch, vor allem deshalb, weil trotz aller Bemühungen in der Vergangenheit nur unzureichende Transparenz hinsichtlich der Qualität der Leistungserbringung besteht. Dies gilt natürlich in erster Linie für den Patienten, der sich im Regelfall an der Empfehlung seines niedergelassenen Arztes orientiert, im Zweifel also des Arztes, der ihn operieren wird. Die Frage der Orientierung stellt sich aber in gleicher Weise dem niedergelassenen Arzt, der aus rein medizinischer Sicht zu einzelnen Krankenhäusern seine Empfehlungsentscheidung abgeben will.

    Die der gesetzlichen Krankenversicherung vorliegenden Daten erlauben – zumindest innerhalb bestimmter Grenzen – Rückschlüsse auf die Qualität der Leistungserbringung. Das „QSR”-Projekt des WIdO stellt die Basis unserer Ansätze dar. Um die Frage zu beantworten, ob qualitativ hochwertige Leistungen erbracht werden, können darüber hinaus weitere Informationsquellen genutzt werden. Hierzu gehören unter anderem Informationen der BQS (Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung), Qualitätsberichte der Krankenhäuser sowie Befragungen von Patienten und weiterversorgenden Leistungserbringern.

    Erste Ansätze zur Nutzung dieser unterschiedlichen Datenquellen sowie sich daraus ergebende Perspektiven u. a. im Hinblick auf selektiv-vertragliche Elemente werden am Beispiel der elektiven Endoprothetik dargestellt.

    Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen.

    Matthias Mohrmann Dipl.-Kfm.

    AOK Rheinland/Hamburg, Die Gesundheitskasse

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    Phone: 0211/8791-2570

    Email: matthias.mohrmann@rh.aok.de

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    AOK Rheinland/Hamburg, Die Gesundheitskasse

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