Im Stadium IIIA des nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (T-3 N2 M0) liegen ipsilaterale
Lymphknotenmetastasen vor. Die kombinierte Radio-Chemotherapie ist in dieser Situation
derzeit Therapiestandard. K. Albain et al. untersuchten nun, ob die Kombination aus
Radio-Chemotherapie und Resektion die schlechte Prognose dieser Patienten verbessern
kann. Lancet 2009; 374: 379-386
Eine Kombination aus thoraxchirurgischem Eingriff und Radio-Chemotherapie verlängert
das Leben der betroffenen Patienten nicht. In der Phase-III-Studie konnte keine signifikante
Steigerung der 5-Jahresüberlebensrate nachgewiesen werden.
396 Patienten nahmen an dieser nordamerikanischen Multizenterstudie teil. Das N2-Stadium
wurde durch CT von Thorax, Leber, Nebenniere und Gehirn sowie Skelettszintigrafie
ermittelt und per Biopsie histologisch gesichert. Alle Patienten erhielten 2 Zyklen
Cisplatin/Etoposid und parallel eine Bestrahlung mit 45 Gy. Es schloss sich bei 202
Patienten eine dem Primärtumor angepasste Operation an, während bei 194 Patienten
die Radiatio ununterbrochen fortgeführt und intensiviert wurde. Abschließend verabreichten
die Forscher allen Probanden einen zusätzlichen Zyklus Cisplatin/Etoposid.
Der operative Eingriff verbesserte die Lebenserwartung nur gering (7 %), dieser primäre
Endpunkt verfehlte die Signifikanz. Allerdings sahen die Forscher einen Vorteil für
Patienten, bei denen ein Eingriff mit geringerer Radikalität (Segmentresektion, Lobektomie)
infrage kommt. Das Fortschreiten des Krankheitsverlaufs konnte gebremst werden, das
progressionsfreie Intervall lag in der Resektionsgruppe mit 12,8 Monaten über dem
der konservativ behandelten Patienten (10,5 Monate). In der ersten Gruppe waren mehr
Patienten nach 5 Jahren noch tumorfrei (22 % vs. 11 %).
In der Resektionsgruppe starben behandlungsbedingt 16 Patienten, Ursache war vor allem
eine akute respiratorische Insuffizienz. Ohne Operation starben 4 Patienten während
der Therapie.
Unerwünschte Nebenwirkungen der Radio-Chemotherapie zeigten sich überwiegend in Form
einer Neutropenie und Ösophagitis, letztere besonders bei intensivierter Bestrahlung.
Beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) mit ispilateralen Lymphknotenmetastasen
profitieren vor allem die Patienten mit einer Segmentresektion oder einer Lobektomie
von der Kombination einer Radio-Chemotherapie. Die Abbildung zeigt die CT-Aufnahme
eines 64-jährigen Patienten mit NSCLC. Es sind ipsilaterale hiläre pathologische Lymphknoten
zu erkennen. (Bild: F. Beyer et al. RRR PET-CT, Hrsg. O. Schober, W. Heindel. Georg
Thieme Verlag 2008,Stuttgart).