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DOI: 10.1055/s-0029-1243446
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Allergologie - Rhinitis allergica und bronchiale Hyperreaktivität
Publication History
Publication Date:
20 November 2009 (online)
Seit Langem wird auf die Beziehung zwischen Rhinitis allergica und Asthma bronchiale hingwiesen. Die italienischen Autoren I. Cirillo et al. untersuchten an einem großenPatientenkollektiv, wie häufig bei chronischer allergischer Rhinitis gleichzeitig eine bronchiale Hyperreaktivität besteht und welche Faktoren dieses Phänomen begünstigen. Allergy 2009; 64: 439-444
Untersucht wurden 342 Patienten beiderlei Geschlechts, die monosymptomatisch an einer chronischen allergischen Rhinitis litten. Ausgeschlossen von den Untersuchungen waren Patienten, bei denen anamnestisch oder aktuell ein Asthma bronchiale bestand, die anatomische Abweichungen der Nase aufwiesen oder antiallergisch therapiert wurden.
#Diagnoseverfahren
Die Allergiediagnostik erfolgte anhand Anamnese und Pricktest, einschließlich einer klinischen Untersuchung. Die bronchiale Hyperreaktivität und deren Ausmaß wurden spirografisch nach Inhalation unterschiedlicher Metacholinmengen gemäß amerikanischer Leitlinie bestimmt. Das Durchschnittsalter der 258 männlichen und 84 weiblichen Testpersonen lag bei 23,6 Jahren.
#Ergebnisse
In der inhalativen Metacholinprovokation reagierten 16 % der Patienten negativ, 56 % grenzwertig und 28 % eindeutig positiv. Die Patientengruppe mit der stärksten bronchialen Hyperreaktivität zeichnete sich in der Vorgeschichte durch eine lange Rhinitisdauer von über 5 Jahren aus sowie durch den Nachweis einer Bronchoobstruktion und durch Sensibilisierungen gegen Hausstaubmilben, Pollen sowie Polysensibilisierungen.
#Bewertung
Das häufige gleichzeitige Vorliegen von Rhinitis allergica und bronchialer Hyperreaktivität als conditio sine qua non eines Asthma bronchiale bestätigt die Erfahrung der Allergologen, jede Rhinitis allergica als Prämonitorium eines Asthma bronchiale zu verdächtigen. Insofern bringt eine frühzeitige umfassende Diagnostik und antiallergische Therapie den Patienten nicht nur Erleichterung bezüglich ihrer behinderten Nasenatmung, sondern ist auch als wirksame Asthmaprävention anzusehen.
Referiert und bewertet von Dr. D. Bruchhausen, Wuppertal