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DOI: 10.1055/s-0029-1244898
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Rückblick - 12. Jahrestagung des DFR in Göttingen
Publication History
Publication Date:
17 December 2009 (online)
- Knifflige Beratungsfälle, Tauchen, Malaria und Neue Influenza
- Flying Doctors, Leishmaniose, Hepatitis E und Japanische Enzephalitis
- Assistance, Labors in Entwicklungsländern, Arbeitsmedizin und Trinkwasseraufbereitung
- Es sind noch Plätze frei
Die diesjährige Jahrestagung des DFR fand wieder in einem sehr schönen Ambiente statt, insbesondere das große Foyer bot reichlich Möglichkeit zum Austausch.
#Knifflige Beratungsfälle, Tauchen, Malaria und Neue Influenza
Wie auch im letzten Jahr führte Dr. Rosemarie Mazzola, Freiburg, wieder durch knifflige Beratungsfälle. Auch mehrere unserer Mitglieder beteiligten sich aktiv an dieser ersten Sitzung. Anschließend stellte PD Dr. Claus Martin Muth, Ulm, die neuen Regeln der GTÜM zur Tauchsporttauglichkeitsbeurteilung vor. Inzwischen machen sich vom Kind bis zum Senioren Millionen auf, mit Vorerkrankungen und unter Medikamenten zu tauchen. Die Eignungsanforderungen müssen daher krankheitsspezifischer formuliert werden.
Plasmodium knowlesi ist eine von Makaken auf den Menschen übergegangene Malaria-Art, die in der südostasiatischen Inselwelt zahlreiche, auch tödliche, Fälle hervorruft. PD Dr. Tomas Jelinek, Berlin, stellte diesen 5. Malariaparasiten des Menschen vor.
Statt des kurzfristig abgesagten Beitrags des Entwicklungshilfeministeriums fasste Dr. Burkhard Rieke, Düsseldorf, die Fakten rund um die Neue Influenza A/H1N1 zusammen. Vieles spricht für den Ausbruch einer typischen Pandemie noch in diesem Jahr.
#Flying Doctors, Leishmaniose, Hepatitis E und Japanische Enzephalitis
Jennifer Martin und Klemens Neppach aus Aachen berichteten über die Gesundheitsrisiken junger Freiwilliger in Sozialprojekten. Per Fragebogen hatten sie nachgewiesen, dass zahlreiche Präventionshinweise wenig Verhaltensänderung bewirkten, etwa hinsichtlich der Zahl der Sexualpartner oder beim Umgang mit Lebensmitteln.
Einen Einblick in die Organisation Flying Doctors Nairobi gewährte Dr. Marcus Leonhard, München. Er verwies dabei auf deren Versorgungs- und Forschungstätigkeit ebenso wie auf die Möglichkeit zu Kurzzeitmitarbeit.
Mathias Pietras, Frankfurt, der in den letzten Jahren die (inzwischen abgegebene) Etablierung des Wirkstoffes Miltefosine begleitet hat, fasste die Epidemiologie und Differenzialtherapie der Leishmaniosen zusammen und unterstrich die Sonderstellung der neuen Substanz.
Die Hepatitis E ist auch in Deutschland nicht so selten, berichtete Dr. Ole Wichmann, Seoul, nun wieder Berlin. In seinem Übersichtsvortrag sprach er auch über erste Ansätze einer Impfstoffentwicklung. Die Japanische Enzephalitis und die Änderungen, die sich durch Markteintritt des neuen Impfstoffes dagegen ergeben haben, umriss anschließend Rieke in seinem Vortrag. Angesichts eines quantitativ niedrigen und qualitiativ hohen Risikos fällt die Abschätzung im Einzelfall schwer.
#Assistance, Labors in Entwicklungsländern, Arbeitsmedizin und Trinkwasseraufbereitung
Dr. Stefan Eßer, Neu-Isenburg, referierte über die Möglichkeiten, die eine Assistance hat, wenn Versicherte im Ausland erkranken oder verunglücken. Die Netzwerke aus Kliniken, Diagnostikcenters und Ansprechpartnern bei Krankentransportdiensten sehen die Unternehmen als Betriebsgeheimnis an, was eine Kooperation erschwert.
Von dem sehr interessanten Versuch, mikrobiologische Labors in Entwicklungsländern zu etablieren berichtete Prof. Uwe Groß, Göttingen. Geschulte Labormitarbeiter differenzieren in Ghana Blutkulturen, Abstriche und Sekrete, erstellen Antibiogramme und prüfen im quasi-"Ringversuch" zugesandte Stämme.
Die Sichtweise von Arbeitsmedizinern auf die Reisemedizin stellte Dr. Uwe Ricken, Bad Essen, dar. Deren Angebot ist für dienstlich Reisende besonders bedeutsam. Er erläuterte insbesondere auch den Verpflichtungscharakter der G-35-Untersuchung vor längerem Auslandsaufenthalt.
PD Dr. Thomas Küpper, Aachen, berichtete abschließend über die Empfehlungen der Internationalen Union der Alpinismusvereinigungen zur Trinkwasseraufbereitung (UIAA). Filtration und Chlorierung sind die wesentlichen Methoden, das Abkochen hat seinen Stellenwert eingebüßt, da es lange dauert und viel kostet.
Dr. Burkhard Rieke, Düsseldorf
#Es sind noch Plätze frei
Für die nächste reisemedizinische Exkursion nach Indien vom 03.-14.11.2010 sind noch Plätze frei.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte umgehend an die DFR-Geschäftsstelle.