Radiopraxis 2009; 2(4): 195
DOI: 10.1055/s-0029-1244937
Brennpunkt

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Roland Simmler, Susanne Krome
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Publication Date:
11 December 2009 (online)

Overranging ist out

Die Ausbeute der Röntgenquanten bei der Bildentstehung in der Computertomografie wird durch das verwendete Detektormaterial, aber auch durch geometrische Faktoren, wie Shadowing, Overbeaming und Overranging, beeinflusst. Die durch den Detektoraufbau bedingte geometrische Effizienz des „Shadowing” bezeichnet die Reduktion der aktiven Detektorfläche durch die notwendige Trennung (Septen) der einzelnen Detektorelemente. Im Vergleich zum Einzeilen–CT kann der Effekt beim Mehrschicht–CT, mit steigender Anzahl der Zeilen, die Effizienz um bis zu 30  % reduzieren.

Unter Overbeaming versteht man das Überstrahlen des Detektors in der kranial–kaudalen Richtung. Der Effekt tritt bei Mehrschicht–CT mit mehr als 2 Zeilen auf. Bei enger Kollimation ist dieser Effekt deutlich ungünstiger und kann bis zu 30  % erreichen. Das Overranging bezeichnet die technisch notwendige Dosis bzw. Fahrstrecke, die zusätzlich jeweils am Anfang und am Ende eines Spiral–CT–Scans rechentechnisch benötigt wird. Dies dient zur Bilddaten–Interpolation am Anfang und Ende des Scans, liefert aber keinen sichtbaren Bilddatensatz aus dem akquirierten Bildvolumen. Die für die Bildgebung ausgewählte Scanlänge verlängert sich deshalb um dieses zusätzliche Scanvolumen. Liegen diese Bereiche innerhalb des Körpers erhöht sich dementsprechend das Dosislängenprodukt (DLP). Dieser Effekt ist abhängig von dem verwendeten Pitch, dem Verhältnis von Tischvorschub zur verwendeten Schichtenkollimation. Die Fahrstrecke pro 360°–Rotation erhöht sich deshalb auch mit Zunahme des Pitches. Beim Vergleich von Mehrzeilen–CT tritt das Overranging bei höherzeiligen Geräten stärker hervor, da bei einer Rotation dementsprechend eine größere Fahrstecke abgedeckt wird.

Das Verhältnis des DLP des aktiv genutzten Scanvolumens zum DLP des Overranging ist von der Scanlänge abhängig. Deshalb tritt dieser Effekt auch stärker bei kleinen Scanvolumina, wie z.B. bei Kinderprotokollen, auf.

Die Größenordnung liegt hier bei bis zu 150  %. Typisch ist ein Wert von 10–15 % für Standardprotokolle.

Diesem Problem haben sich jetzt auch die Herstellerfirmen angenommen. Derzeit haben 2 CT–Hersteller bei ihren Topmodellen ein Verfahren zur Reduktion des Overranging integriert. Je nach Scanvolumen kann hier die Dosis bis zu 25  % reduziert werden.

Macknelly A, Day J. A survey of techniques to reduce and manage external beam radiation–induced xerostomia in British oncology and radiotherapy departments Radiography 2009; 15: 283–291

Dr. med. Susanne Krome
Roland Simmler

Email: dr.s.krome@t-online.de

Email: simmler@klinikum-nuernberg.de