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DOI: 10.1055/s-0029-1245257
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medizin zwischen Humanität und Wettbewerb – Wo steht die Augenheilkunde?
Medicine, Humanity and Competition – What about Ophthalmology?Publication History
Eingegangen: 10.1.2010
Angenommen: 9.2.2010
Publication Date:
15 September 2010 (online)
Einleitung
Humanität und Wettbewerb
Die Frage, ob die für die europäische Kultur- und Sozialgeschichte so wichtigen Begriffe Humanität und Wettbewerb im ärztlichen Alltag kompatibel sind, ist ein ständiger Begleiter sozialstaatlich kontrollierter Gesundheitssysteme. Vielleicht hat jedoch eine effektive und humane Behandlung kranker Menschen sogar notwendigerweise etwas mit Wettbewerb zu tun.
Klaus Bergdolt weist in seiner Einführung zum Band „Medizin zwischen Humanität und Wettbewerb” darauf hin, dass die Verunsicherung von Ärzten und Krankenkassen mit dem jahrelangen Verwöhnklima des bundesdeutschen Systems zusammenhängt. „Man hat allzu lange verdrängt, dass es eine finanziell rundherum abgesicherte und gleichzeitig optimale Betreuung aller Kranken, wie sie vor allem in den westdeutschen paradoxerweise weniger zur Hochzeit des berühmten Wirtschaftswunders als in den Jahrzehnten danach – zur Gewohnheit geworden war, historisch gesehen ein völlig singuläres, zeitlich scharf abgegrenztes Phänomen darstellte, dessen erste, noch sehr zarte, mit der heutigen Situation kaum noch vergleichbaren Fundamente durch die Bismarck’schen Sozialgesetze geschaffen wurden.” [1]
Literatur
- 1 Bergdolt K. Humanität, Wettbewerb und das medizinische System – Historische Akzente und aktuelle Probleme. V. Schumpelick, B. H. Vogel Medizin zwischen Humanität und Wettbewerb. Probleme Trends und Perspektiven. Freiburg: Herder Verlag; 2008
- 2 Dabrock P. Menschenbilder und Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen. Perspektiven theologischer Sozialethik, Dtsch Med Wochenschr Stuttgart: Thieme Verlag; 2003 128: 210-213
- 3 Dabrock P. Heil und Heilung, Theologisch-identitätsethische Unterscheidungen und ökonomische Herausforderungen im Verständnis von und im Umgang mit Gesundheit. Una Sancta. Zeitschrift für ökumenische Begegnung Meitingen: Kyrios Verlag; 2006 61: 129-139
- 4 Eisler R. Humanität. Wörterbuch der philosophischen Begriffe 1904
- 5 Friedburg D. Gedanken zum Wert augenärztlicher Tätigkeit. Der Augenarzt,. 1997; 31 131
- 6 Gadomski F. Festrede anlässlich der Verleihung des Felix-Kossmann-Preises durch die Fa. Ursapharm, Saarbrücken, Schloß Halberg, 9.5.2007. 2007;
- 7 Hornung S. Patientologie – Patient Relationship Management als essentieller Erfolgsfaktor des ethischen Pharmamarketings im 21. Jahrhundert. Grünwald bei München: Börm Bruckmeier Verlag; 2005 ISBN 3 -89 862-908-2
- 8 Hubert M. Was ist der Mensch? Die Suche nach einem neuen Menschenbild. Deutschlandfunk, Studiozeit – Aus Kultur und Sozialwissenschaften. 4.1.2007;
- 9 Kettner M. Wunscherfüllende Medizin zwischen Kommerz und Patientendienlichkeit. Ethik in der Medizin Berlin/Heidelberg: Springer Verlag; 2006 18 (1): 81-91
- 10 Kettner M. Assistenz zum guten Leben. Der Trend zur wunscherfüllenden Medizin, Ethik in der Medizin Berlin/Heidelberg: Springer Verlag; 2006 18 (1): 5-9
- 11 Kersting W. Kritik der Gleichheit,. Über die Grenzen der Gerechtigkeit und der Moral, Studienausgabe. Weilerswist: Velbrueck Verlag; 2002
- 12 Ludwig K. Ultravis® oder ewige Jugend im Augenblick. Ormahn 2009
- 13 Nordlund I. Humanität muß immer wieder neu gestaltet werden. Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt. 2007; 5 44-45
-
14
Rosenau H.
Heil und Heilung, Vortrag, Über die Verwandtschaft von Religion und Medizin.
- 15 Rosenau H. Ora et labora. Über den Wert der Arbeit und die Würde des Menschen, Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Arbeit, Arbeit über alles” Flensburg; 2007
- 16 Schlund G H. PatientenRecht. Ein Lexikon in Urteilen Frankfurt/M: PMI Verlag AG; 2007
- 17 Unschuld P U. Ware Gesundheit. Das Ende der klassischen Medizin. München: Verlag C. H. Beck; 2009 (Beck’sche Reihe Bd. 1943)
- 18 v Engehlhardt D. Aufklärung und Einwilligung zwischen Recht und Ethik. R. Guthoff, K. Bergdolt Ethik Ökonomie Augenheilkunde Biermann Verlag; 2002: 97-121
Prof. Dr. Rudolf F. Guthoff
Augenklinik, Universität Rostock
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