Lungentransplantation - Abstoßung früh erkennen

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Eine akute Abstoßungsreaktion nach einer Lungentrans-plantation erfordert ein rasches Eingreifen. T. Fuehner et al. von der Universität Hannover haben untersucht, welche Marker als Prädiktoren für ein beginnendes Transplantatversagen und Ansprechen auf die Steroidpulstherapie relevant sind. Respir Med 2009; 103: 1114-1121

Prospektiv untersuchten die Autoren 85 Patienten, bei denen vor mindestens 6 Monaten eine beidseitige Lungen- oder Lungen-Herz-Transplantation vorgenommen worden war. Bei allen Patienten war eine akute Abstoßungsreaktion bioptisch gesichert worden: bei 67 % des Grads A1 der Internationalen Gesellschaft für Herz-und Lungentransplantation (ISHLT), bei den übrigen in höherem Grad. In allen Fällen führte die Abstoßungsreaktion zu einem Abfall der Lungenfunktion (mindestens 10 % FEV1-Abnahme gegenüber der Voruntersuchung) und klinischen Symptomen wie Dyspnoe. 47 Patienten waren steroidsensitiv und sprachen mit einer mindestens 10 %igen Besserung des FEV1 auf die Steroidpulstherapie an (Gruppe 1), 38 Patienten nicht (Gruppe 2). Acht dieser Patienten entwickelten ein Bronchiolitis-obliterans-Syndrom (BOS) in den folgenden 6 Monaten. Als unabhängige klinische Prädiktoren für eine Steroidsensitivität fanden die Forscher die Zeit seit Transplantation (p = 0,01; adjustierte Hazard Ratio (HR) 1,2), den Abfall in der Spirometrie zu Hause (p = 0,03; HR 0,97), die Adhärenz zur heimischen Spirometrie (p = 0,05; HR 0,98) und die Serum-CRP-Konzentration (p = 0,02; HR 0,87). Nach den Analysen war also besonders die Zeit seit der Transplantation von Bedeutung für das Steroidansprechen. 85 % der Patienten, die im ersten Jahr nach Transplantation eine akute Abstoßungsreaktion entwickelten, sprachen auf Steroide an. Bei denjenigen, die erst im zweiten Jahr nach Transplantation eine Abstoßung erlebten, waren es nur 55 %. Außerdem bestätigt die Studie klar die Bedeutung der Spirometrie zu Hause zur frühzeitigen Erkennung einer Abstoßungsreaktion.

Fazit

Die Früherkennung einer abnehmenden Transplantatfunktion ist wesentlich für eine wirksame Therapie der Transplantatabstoßung. Da die Adhärenz zur Spirometrie und die Abflachung der spirometrischen Befunde Prädiktoren des Ansprechens auf Steroide sind, empfehlen die Autoren eine entsprechende Überwachung auch, um die Erfolgsaussichten einer Steroidpulstherapie besser abschätzen zu können.

Friederike Klein, München