In Memoriam Dr. Alfons Geukens

Lethaeo perfusa papavera somno (Virgil Georgicon Lib 1 v. 78)

Alfons Geukens verließ uns am 18.10.2010. „Uns”, damit meine ich die Generation homöopathischer Ärzte, die in den 80-er-Jahren auf der Suche nach einer verlässlichen und individualisierenden Form der Medizin waren. Ich selbst hatte das große Glück und die Freude Alfons im Jahr 1987 beim C Kurs in Bad Brückenau das erste Mal in Deutschland hören zu dürfen.

Seine engagierte und mitreißende Art des Unterrichts homöopathischer Medizin prägte sicher nicht nur meinen beruflichen Lebensweg auf entscheidende Weise. Seine Sprache war die einer neuen Generation homöopathischer Ärzte. Mit seiner Kraft und Überzeugung beförderte er einen neuen Aufschwung der Homöopathie in ganz Europa.

Nach jedem Seminar konnte man einen reichhaltigen Schatz von Erfahrung mit in die eigene Praxis nehmen, nicht nur der Homöopathie, sondern auch der Tropenmedizin und der eines guten und verantwortlichen Hausarztes. Bei unserem letzten Zusammensein berichtete er mir dazu eine kleine Geschichte aus seinem Leben. Er war einmal am Wochenende eingeladen zu einem netten Beisammensein. Als er sich ca. 80 km von Hechtel (Klinisches Trainingszentrum für Klassische Homöopathie ab 1983) entfernt hatte, musste er mit dem Auto einfach umdrehen, da er sich um einen Patienten trotz ärztlicher Vertretung solche Sorgen machte! Er hätte es nicht ausgehalten, evtl. nicht da sein zu können, falls er gebraucht würde, so erzählte er mir.

Alfons Geukens Erfahrung und Zuwendung, sein Humor und auch seine Reibungskraft wurden und werden weiterhin gebraucht. Wir danken von ganzem Herzen, dass er immer wieder zu uns zurückgekommen ist.

Rust nu uit!

Im Namen der homöopathischen Ärzteschaft, Jutta Hübner