Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1249409
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Immunologie / Allergologie - Allergene in Wassermelonen
Publication History
Publication Date:
12 March 2010 (online)
Essen soll lecker und nahrhaft sein. Aber wer auf manche Bestandteile allergisch reagiert, muss auf der Hut sein. Zahlreiche Nahrungsmittelallergene sind bereits beschrieben. Pastor et al. haben sich nun der Wassermelone gewidmet. Obwohl sie zu einem großen Teil aus Wasser besteht, ließen sich mehrere Allergene finden. Int Arch Allergy Immunol 2009; 149: 291-298
Die Autoren diagnostizierten mittels Hauttest, Anamnese und Provokationstest bei 23 Patienten eine Allergie gegen Wassermelone. Im Immunoblot kamen die Seren der Allergiker sowie 2 weitere Seren von nicht atopischen Personen zum Einsatz. Innerhalb der Vielzahl der IgE-bindenden Bereiche ließen sich 3 Banden erkennen, die von mehr als 50 % der Patientenseren erkannt wurden. Diese Proteine konnten mittels N-terminaler Sequenzierung als Profilin, Malatdehydrogenase und Triosephosphatisomerase identifiziert werden. Wurde das Poolserum der Allergiker mit einem der 3 gereinigten Allergene vorinkubiert, zeigte sich im Immunoblot eine Hemmung des jeweiligen Allergens. Die gereinigten Einzelallergene waren demnach identisch mit denen, die im Gesamtextrakt der Wassermelone vorlagen. Darüber hinaus zeigten die Autoren, dass der Extrakt aus Wassermelonen nach Pepsinbehandlung keines der Hauptallergene mehr enthielt. Stattdessen fanden sich nur Fragmente mit geringerem Molekulargewicht.
#Bewertung
Nahrungsmittelallergene konzentrieren sich auf einige wenige Proteinfamilien. Profiline sind ubiquitäre Proteine, die vor allem als Pollenallergene bekannt sind. Die Triosephosphatisomerase und die Malatdehydrogenase sind enzymatisch aktiv, wie es für viele Allergene bekannt ist. Neben diesen Hauptallergenen fanden die Autoren allerdings noch weitere IgE-bindende Banden im Immunoblot. Die bisher dokumentierten Symptome von Wassermelonen-Allergikern verlaufen allerdings eher milde. Möglicherweise erweist es sich in dieser Hinsicht als Vorteil, dass die wasserreiche Frucht sehr schnell den Verdauungstrakt passiert und die Allergene außerdem nicht resistent gegenüber Magensaft sind.
Referiert und bewertet von Dr. Verena Liebers, Bochum