Dass bildgebende Verfahren auch für Intensivstationen unersetzbar sind, zeigt eine
Studie am Universitätsklinikum Regensburg: In jedem dritten Fall fanden Intensivmediziner
mithilfe einer Ultraschalluntersuchung bisher unbekannte Veränderungen, in jedem zehnten
änderten die Ärzte anschließend die weitere Behandlung. Zudem erspart die Sonografie
Patienten sehr häufig weitere Untersuchungen. Über den sinnvollen Einsatz von Ultraschallgeräten
und anderen bildgebenden Verfahren auf Intensivstationen, diskutieren Experten auf
dem 116. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
vom 10. bis 14. April 2010 in Wiesbaden.
Sonografie als "Allround-Methode"
Sonografie als "Allround-Methode"
Mittels Ultraschall lassen sich Erkrankungen schnell und schonend befunden. "Der größte
Vorteil der Sonografie - etwa im Vergleich zur Computertomografie oder der Magnetresonanztherapie
- ist ihre schnelle Verfügbarkeit", sagt Prof. Jürgen Schölmerich, Vorsitzender der
DGIM im Vorfeld der Tagung. Bei gezielten Fragen könne die Untersuchung darüber hinaus
innerhalb weniger Minuten abgeschlossen sein. "Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei
der Sonografie der Bauchorgane in jedem dritten Fall Veränderungen gefunden werden,
die Intensivmediziner mit anderen Mitteln zuvor nicht erkannt hatten", erläutert der
Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Regensburg.
Schmerzlos, bedenkenlos wiederholbar und kostengünstig
Schmerzlos, bedenkenlos wiederholbar und kostengünstig
In einer Regensburger Studie an 400 Intensivpatienten hatte die Ultraschalluntersuchung
bei jedem zehnten Patienten eine Änderung der Behandlungsstrategie zur Folge. Ein
weiterer Vorteil der Sonografie: "Als "Allround-Methode" macht sie den Studienergebnissen
zufolge andere Untersuchungen in 4 von 5 Fällen überflüssig", sagt Dr. Doris Schacherer,
Leiterin des Ultraschallzentrums am Universitätsklinikum Regensburg. Dem Patienten
komme dabei zugute, dass Ultraschalluntersuchungen nicht nur schmerzlos sind. Sie
belasten ihn auch nicht durch Strahlen. "Eine Sonografie kann bei Bedarf bedenkenlos
wiederholt werden", so Schacherer "außerdem ist sie in der Regel am Bett des Intensivpatienten
möglich." Ein Transport in andere Abteilungen entfällt dadurch. "Vor dem Hintergrund
eines finanziell hoch belasteten Gesundheitssystems sind nicht zuletzt die Kosten
ein Argument für den vermehrten Einsatz von Ultraschallgeräten auf Intensivstationen",
betont Prof. Schölmerich.
Qualität der Ergebnisse von Erfahrung des Arztes abhängig
Qualität der Ergebnisse von Erfahrung des Arztes abhängig
Die Qualität der Ergebnisse hänge jedoch entscheidend von der Erfahrung des Arztes
ab. Der bevorstehende Internistenkongress widmet sich daher auch schwerpunktmäßig
den bildgebenden Verfahren in der Inneren Medizin. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft
für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet die DGIM ein umfangreiches Praxisprogramm
an.
Weitere Informationen zum Programm finden Interessierte im Internet unter http://www.dgim2010.de.