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DOI: 10.1055/s-0030-1253287
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Operation bei lokal begrenztem Nierentumor ‐ Laparoskopische Nierenteilresektion ist oft vorteilhaft
Publication History
Publication Date:
06 April 2010 (online)
In der Vergangenheit war die radikale Tumornephrektomie aufgrund ihrer Effizienz und der ausgezeichneten Langzeitprognose die Standardtherapie bei malignen Nierentumoren. Heutzutage entdeckt man Tumoren der Niere jedoch oft in einem sehr frühen Stadium, in dem sie klein und lokal begrenzt sind.
#Erhalt der Nierenfunktion
Wie histologische Studien zeigen, sind die Tumorfrühstadien zu einem relativ hohen Anteil benigne (bis zu 15 %). Meist ist jedoch vor der Operation nicht abzuschätzen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. So besteht bei jeder Nephrektomie das Risiko, eine Niere mit einem benignen Tumor zu entfernen. Daher gilt es, bei einem lokal begrenzten Tumor eine Nierenteilresektion zu erwägen. Sind bestimmte Bedingungen erfüllt (z. B. Tumor nicht in Blutgefäße eingewachsen und nicht größer als 7 cm), ist eine Nierenteilresektion vorteilhaft: Sie ist für den Patienten risikoärmer und der Krankenhausaufenthalt kürzer. Außerdem bleibt bei gleichen Überlebenszeiten die Nierenfunktion erhalten.
#Kürzere Genesungszeit
Laparoskopisch durchgeführt bringt der Eingriff bei entsprechender Erfahrung des Operateurs weitere Vorteile: Statt einer 15-20 cm langen Operationswunde sind hier nur 3 Zehn-Millimeter-Schnitte und ein 3-4 cm langer Bergeschnitt nötig. Daher haben die Patienten postoperativ weniger Schmerzen und eine kürzere Rekonvaleszenzzeit. Auch der Blutverlust ist deutlich niedriger. Nachteile gegenüber dem offen-chirurgischen Standard sind die um circa 10 min verlängerte Ischämiezeit und die anspruchsvolle Operationstechnik. Deswegen ist die laparoskopische Nierenteilresektion derzeit nur an 15 Zentren weltweit fest etabliert.
Christian Schäfer, Stuttgart
Quelle: Böhme H, Gross A. Lokal begrenzter Nierentumor: Laparoskopische Nierenteilresektion als moderne Therapie der Wahl. medtropole 2010; 20: 755-757