Laryngorhinootologie 2010; 89(12): 752-753
DOI: 10.1055/s-0030-1255100
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rhonchopathie bei oro- und nasopharyngealen Pulsationen

Snoring by a bilateral protusion of the oro- and nasopharyngeal wallS. Hoch, C. Mayer, A. Teymoortash, J. A. Werner
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Publication Date:
16 August 2010 (online)

Fallbericht

Eine 69-jährige Patientin klagte bei ihrer Erstvorstellung in der Klinik über eine seit 3–4 Jahren zunehmende Schnarchsymptomatik mit intermittierender Apnoe, die sich vorwiegend in Rückenlage bemerkbar mache. Ein für sie erholsamer Schlaf gelange nur bedingt und wenn überhaupt, dann in Seitenlage. Zudem berichtete die Patientin über eine verstärkte Tagesmüdigkeit.

Aufgrund einer Nasenatmungsbehinderung mit sinusitischen Beschwerden hatte sich die Patientin zuvor zweimal einer Nasennebenhöhlen-Operation sowie einer Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln unterzogen. Zum Zeitpunkt der jetzt vorgenommenen ambulanten Untersuchung lag keine Nasenatmungsbehinderung vor. An Begleiterkrankungen zu erwähnen ist eine medikamentös nicht suffizient eingestellte arterielle Hypertonie.

Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich im Bereich der Rachenhinterwand eine beidseits pulsierende Vorwölbung auf Höhe des Oro- und Nasopharynx. Die die Vorwölbung überdeckende Schleimhaut zeigte keine Veränderungen ([Abb. 1]). Die pharyngeale Pulsation war sichtbar und deutlich palpabel. Daneben fand sich eine leichte Zungengrundhyperplasie sowie eine velopharyngeale Insuffizienz. Die Gaumenmandeln waren beidseits klein und unauffällig. Die übrigen Spiegelbefunde stellten sich unauffällig dar. Die Patientin wog 91 kg bei einer Größe von 160 cm mit einem daraus resultierenden Body-Mass-Index von 35,5 kg/m2. Die altersstandardisierten Normwerte für die Patientin liegen zwischen 24 und 29 kg/m2.

Abb. 1 Durch aberrierenden Gefäßverlauf der A. carotis interna hervorgerufene Vorwölbung im Bereich der Rachenhinterwand (siehe Pfeile).