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DOI: 10.1055/s-0030-1255456
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Akute Appendizitis - Mehr präoperative CT - weniger unnötige Appendektomien?
Publication History
Publication Date:
05 July 2010 (online)
Die klinische Diagnose einer akuten Appendizitis ist oft schwierig. Ob sich durch den vermehrten Einsatz der CT die immer noch erhebliche Rate an negativen Appendektomien senken läßt, wird kontrovers diskutiert. Für mehr Klarheit in dieser Frage soll nun eine retrospektive Studie aus den USA sorgen. Radiology 2010; 254: 460-468
Coursey et al. vom Duke University Medical Center in Durham haben die Krankenakten, einschließlich CT-Berichten, Pathologie- und Operationsbefunden, von 526 Männern und 399 Frauen (mittleres Alter: 38 Jahre) ausgewertet, die zwischen 1998 und 2007 unter dem Verdacht auf eine akute Appendizitis appendektomiert worden waren. Primäres Ziel der Studie war es herauszufinden, wie stark der Einsatz der präoperativen CT in der Diagnostik der akuten Appendizitis innerhalb des 10-jährigen Studienzeitraums zugenommen hat, und welche potenziellen Auswirkungen dies auf die negative Appendektomierate hat. Ferner wollten die Radiologen wissen, wie sich Fortschritte in der CT-Technologie bemerkbar machen.
Die Zahl der Patienten, die bei Verdacht auf eine akute Appendizitis präoperativ mittels CT untersucht wurden, stieg binnen 10 Jahren von 18,5 auf 93,2 %. Im gleichen Zeitraum sank die Rate an negativen Appendektomien von 16,7 auf 8,7 %. Allerdings war der Rückgang nur bei jüngeren Frauen ≤ 45 Jahren (42,9 vs. 7,1 %) von statistischer Signifikanz. Bei Frauen > 45 Jahren (0 vs. 8,7 %) sowie bei Männern unter- (7,4 vs. 12,1 %) bzw. oberhalb dieser Altersgrenze (11,1 vs. 5 %) wurde das Signifikanzniveau verfehlt.
Abdomen-CT einer Appendizitis mit perityphilischem Infiltrat (Bild: Kuhn R, Lippert H. Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2007; 1: 9–22).