Rofo 2010; 182(8): 644-645
DOI: 10.1055/s-0030-1255479
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Kolon-CT - Zwei- oder dreidimensionale Technik zur Polypdetektion?

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Publication Date:
30 July 2010 (online)

 

Mit der CT können Kolonpolypen zuverlässig diagnostiziert werden. Lenhart et al. verglichen die Genauigkeit der 2-dimensionalen Technik mit dem des konventionellen 3-dimensionalen Verfahrens und der neueren "Panoramatechnik". Clin Radiol 2010; 65: 118-125

3-dimensionale Verfahren sollen den Vorteil einer stärker physiologischen Abbildung der Läsionen haben, erfordern aber wesentlich längere Zeit. Bei der konventionellen Technik sind 2 Untersuchungsgänge (anterograd und retrograd) erforderlich, da sich Polypen hinter Haustren verstecken und so übersehen werden können. Die Panoramamethode umgeht diese Notwendigkeit durch eine Öffnung der Kolonfalten, mit der die gesamte Mukosa sichtbar wird. Dies soll die Untersuchungszeit verkürzen. Lenhart et. al. untersuchten 59 Männer und 10 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren und kamen zu dem Schluss, dass die Effektivität der einzelnen Techniken weniger von der Methode selbst, sondern stark vom Untersucher abhängt.

Referenzstandard zu den CT waren Koloskopien, die sofort im Anschluss erfolgten. 45 Patienten hatten keine Polypen. In 24 Fällen fanden sich 30 Läsionen, von denen 10 jeweils 6-9 mm groß und 20 ≥ 10 mm waren. Die Interpretationszeiten unterschieden sich wesentlich und betrugen für die bidirektionale Methode durchschnittlich 8,6 min, bei der herkömmlichen 3-dimensionalen Vorgehensweise 14,6 und bei der Panoramatechnik 12,1 min. Die Sensitivitäten betrugen für einen positiven Patienten 76,7, 93,3 bzw. 86,7 % (Polypen ≥ 6 mm). Der Vorteil der bidirektionalen 3- gegenüber der 2-dimensinalen CT war signifikant (p = 0,038). Die Sensitivitäten pro Polyp lagen bei 68,4, 78,9 bzw. 78,9 %. Hier bestand kein signifikanter Unterschied (p = 0,294). Die Spezifitäten für 2-, bidirektionale 3-dimensionale und Panorama-CT betrugen 98, 89,8 bzw. 98 %.

Alle Aufnahmen wurden von 3 erfahrenen Radiologen beurteilt. Bei Untersucher 1 waren die Resultate bei den 3-dimensionalen CT am genauesten. Die Sensitivitäten (Per-polyp Sensitivity) betrugen für die 2-dimensionale Methode 38,5 %, bei der konventionellen 3-dimensionalen Technik 75 % und mit dem Panoramaverfahren 76,9 %. Bei Untersucher 2 und 3 ergaben sich keine bedeutsamen Unterschiede für die Techniken.