Einleitung
Das Melanom: ein Public-Health-Problem
Die Inzidenz des Melanoms, des schwersten Krebses an der Haut, steigt seit über einem
halben Jahrhundert an [1 ]. Am stärksten sind hellhäutige Menschen in den Industrieländern betroffen. In diesen
Ländern ist das Melanom im Allgemeinen die Krebsart, die am meisten zunimmt; seine
Häufigkeit verdoppelt sich hier alle 15 bis 20 Jahre.
Die Inzidenz variiert um einen Faktor von mehr als 100 zwischen Australien mit der
höchsten Inzidenz (55 Männer und 40 Frauen auf 100 000 Einwohner pro Jahr) und Afrika
sowie Teilen Asiens [2 ]. Jährlich werden weltweit etwa 200 000 Fälle neu diagnostiziert, davon etwa 86 000
in Europa [3 ]. In Europa ist das Melanom bei der Frau häufiger als beim Mann, in Nordamerika und
Ozeanien dagegen wird das Gegenteil beobachtet [2 ] ([Abb. 1 ]).
Abb. 1 Altersstandardisierte Inzidenz (Weltbevölkerung) von Melanom nach Geschlecht in ausgewählten
Ländern und Regionen 1998 bis 2002 [2 ]
[7 ].
Da es für disseminierte Melanome noch keine wirksame Therapie gibt und die Behandlung
vor allem palliativ bleiben muss, ist die Prognose quoad vitam bei erst im fortgeschrittenen
Stadium diagnostizierten Fällen ungünstig. Auf der anderen Seite bringt der chirurgische
Eingriff im Frühstadium in vielen Fällen Heilung. Der beste prädiktive Faktor für
die Überlebensdauer ist die Dicke der Läsion (nach Breslow). Europäische Angaben über
Patienten verzeichnen bei dünnen Läsionen von < 1 mm 5-Jahres-Überlebensraten von
95 %, bei dicken Läsionen von > 4 mm dagegen lediglich um die 42 % bis 65 % [4 ]
[5 ].
Das Melanom verursacht 46 000 Todesfälle im Jahr, davon 21 000 in Europa [3 ]. Zwar ist die Mortalität in den Ländern mit hoher Inzidenz höher, jedoch sind die
entsprechenden Unterschiede zwischen den Ländern geringer als diejenigen der Inzidenz
und tendenziell weiter rückläufig [1 ]
[6 ]. So ist die Mortalität an Melanom in Nord-und Westeuropa etwa um 50 % höher als
in Ost-und Südeuropa, während die Inzidenz hier 2- bis 3-mal tiefer liegt als im Westen
und Norden ([Abb. 1 ]). Dies dürfte, zumindest teilweise, auf eine frühe Erfassung und in gewissem Ausmaß
vielleicht auch auf ein prompteres Vorgehen bei Diagnose und Behandlung in Ländern
mit hoher Inzidenz zurückzuführen sein [1 ] ([Abb. 2 ]).
Abb. 2 5-Jahres-Überlebensrate bei Patienten mit einem zwischen 2000 und 2002 diagnostizierten
Melanom in Europa und den USA (nach EUROCARE-4 [14 ], adaptiert. Die Schätzungen für die Schweiz beruhen auf den Daten der kantonalen
Krebsregister beider Basel, Genf, Graubünden/Glarus, St. Gallen/Appenzell, Wallis,
Tessin und Zürich).
Die Situation in der Schweiz
Die Schweiz ist durch das Melanom besonders stark betroffen; in den neuesten weltweiten
Statistiken sind die Inzidenzraten in der Westschweiz die höchsten Europas [2 ]. Extrapoliert man die routinemäßig durch die kantonalen Krebsregister erhobenen
Daten, kommt man für die gesamte Schweiz auf jährlich rund 1900 neu diagnostizierte
Fälle von Melanom, davon die Hälfte vor Alter 60 [7 ]. Altersstandardisiert (Weltbevölkerung) beträgt die Rate 16 Fälle auf 100 000 Einwohner
pro Jahr ([Abb. 1 ]). Damit ist das Melanom der vierthäufigste Krebs sowohl bei Männern als auch bei
Frauen und ist für 5 % der bösartigen Tumoren in der Schweiz verantwortlich [7 ]. Bei Erwachsenen unter 40 Jahren ist das Melanom in der Schweiz sogar die zweithäufigste
Krebserkrankung. Da die Erkrankung relativ früh im Leben auftritt, bedeutet im Durchschnitt
jeder Todesfall 15 verlorene potenzielle Lebensjahre; das bedeutet insgesamt einen
Verlust an potenziellen Lebensjahren, der demjenigen durch Leberzirrhose oder dem
Doppelten durch Diabetes entspricht.
In der Schweiz nimmt das Melanom um etwa 3 % pro Jahr zu ([Abb. 3 ]).
Abb. 3 Zeitliche Entwicklung der Inzidenz von Melanom nach Geschlecht und Sprachregion. Schweiz,
1986 – 2005 (Quelle: National Institute for Cancer Epidemiology and Registration).
Diese Entwicklung hält nun schon seit mehreren Jahrzehnten an. Die bei der Schweizer
Bevölkerung zwischen 20 und 49 Jahren beobachtete Zunahme von 2,7 % pro Jahr lässt
leider kaum auf eine baldige Änderung dieses Trends schließen. Vor allem die dünnen
Melanome mit einer guten Heilungschance haben zugenommen, was auf eine verbesserte
Sensibilisierung und immer frühere Erfassung dieser Tumoren zurückzuführen ist. Demgegenüber
hat sich die Inzidenzrate der dicken Melanome mit deutlich schlechterer Prognose in
den letzten 15 Jahren kaum verändert.
Am deutlichsten haben sowohl in der Schweiz als auch im Ausland die Tumoren an den
intermittierend dem Sonnenlicht ausgesetzten Lokalisationen (Rumpf und Arme) und –
was den histologischen Typ anbelangt – das oberflächlich spreitende Melanom zugenommen
[8 ]. Bemerkenswert ist der relativ hohe Anteil von Melanomen am Kopf, Hals und Nacken
bei der Schweizer Bevölkerung. Diese Besonderheit, die man übrigens auch bei der Tiroler
Bevölkerung antrifft, könnte auf eine Exposition in höheren Lagen mit entsprechend
starker Sonneneinstrahlung beim Wandern, Skisport, Alpinismus durch das ganze Jahr
hindurch zurückzuführen sein [9 ].
280 Schweizer Einwohner sterben jährlich an Melanomen. Die Mortalität ist bei Frauen
geringer, da sie im Allgemeinen ihre Haut regelmäßiger inspizieren und bei suspekten
Läsionen eher den Arzt aufsuchen. Die Mortalität ging bei Frauen in der Schweiz zu
Beginn der 1990er-Jahre zurück und liegt nun seit 10 Jahren gleichbleibend bei etwa
2 Todesfällen auf 100 000 Einwohner ([Abb. 4 ]).
Abb. 4 Zeitliche Entwicklung der Mortalität von Melanom nach Geschlecht und Sprachregion.
Schweiz, 1986 – 2005 (Quelle: Bundesamt für Statistik und National Institute for Cancer
Epidemiology and Registration).
Bei den Männern fiel die Abnahme deutlicher aus, obschon sie erst später, um 1998,
begonnen hatte. International gesehen wurde in den Ländern, die als erste Präventionskampagnen
auf die Beine gestellt hatten (wie z. B. Australien bereits in den 1960er-Jahren),
auch zuerst ein Rückgang der Melanommortalität gemeldet. Ähnlich verläuft die Entwicklung
in mehreren anderen europäischen Ländern, wo die Mortalität auch bei jungen Altersgruppen
rückläufig ist [6 ]. Überall wurde dieser Rückgang, gleich wie in der Schweiz, zuerst bei den Frauen
beobachtet.
In den letzten Jahren war der Anstieg der Inzidenz in der französischsprachigen Schweiz
deutlicher als in der Deutschschweiz [7 ]. So betrug die Zunahme der Inzidenzrate in der Periode 1994 bis 2005 in der französischen
und italienischen Schweiz 4 % pro Jahr, in der Deutschschweiz dagegen bloß 2 % ([Abb. 3 ]). Dieser regionale Unterschied ist bei den Frauen mit 6,5 % bzw. 1,4 % jährlichem
Wachstum noch deutlicher. Weitere Analysen sind nötig, um dieses Phänomen besser verstehen
zu können, denn bei der Mortalität haben die Werte umgekehrt bei den Männern aus der
französischsprachigen Schweiz mit 2,6 % pro Jahr stärker abgenommen als bei den Deutschschweizern
(0,5 % pro Jahr), was im Widerspruch steht zu den neueren Tendenzen bei den Frauen
in den jeweiligen Sprachregionen ([Abb. 4 ]).
Prävention der Hautkrebse
Entscheidend ist die Sonnenexposition
Die von der Sonne emittierten und von der Ozonschicht nicht zurückgehaltenen UV-Strahlen
sind für etwa 80 % der Krebserkrankungen an der Haut verantwortlich. Dieses Karzinogen
spielt sowohl bei der Initiation wie bei der Promotion von Hautkrebs eine Rolle. Auch
wenn unsere Kenntnisse über die Mechanismen der Photokarzinogenese durch UV-Licht
lückenhaft sind, ist doch klar, dass das individuelle Verhalten gegenüber Sonnenlicht
entscheidend bestimmt, welche Strahlendosis das Individuum erhält. Die Familienanamnese
sowie konstitutionelle Faktoren (Hauttyp, Augen- und Haarfarbe, Anzahl und Art von
Naevi, genetische Prädisposition) sind weitere Risikofaktoren, die jedoch im Unterschied
zur Exposition zu UV-Strahlen durch das Individuum nicht beeinflusst werden können.
Der höhere Lebensstandard (Reduktion der Arbeitszeit, erleichterter Zugang zu Ländern
mit hoher Sonneneinstrahlung), vermehrte Freizeitbeschäftigung im Freien sowie eine
Kleidermode, die zunehmend unbedeckte Haut zulässt, haben dazu geführt, dass die Haut
vermehrt dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Anfang des 20. Jahrhunderts war ein gebräunter
Teint ein Zeichen für harte körperliche Arbeit einer niedrigen Bevölkerungsschicht;
heute dagegen bedeutet gebräunte Haut ein Privileg, das eine vor allem wohlhabende
Gesellschaft und die Jugendlichen auszeichnet, die sich dem Sonnenlicht oft intermittierend,
dafür intensiv aussetzen. Diese Art der Exposition ist besonders schädlich für die
Haut, und sie dürfte zum Teil erklären, weshalb das Hautmelanom in wohlhabenden Ländern
und privilegierten sozialen Schichten so häufig geworden ist. Chronische Exposition
auf der anderen Seite spielt bei der Entstehung der übrigen Typen von Hautkrebs, in
erster Linie des Spinalioms, eine wichtige Rolle.
Arten von Prävention, Erfolgskriterien
Man unterscheidet die primäre Prävention, deren Ziel in der Information über Risikofaktoren
und der Möglichkeiten, sich dagegen zu schützen, besteht, von der sekundären Prävention,
die eine möglichst frühzeitige Erfassung der Läsionen zum Ziel hat. Theoretisch führt
eine erfolgreiche primäre Prävention mit der Zeit zu einer Abnahme der Inzidenz (und
im Gefolge davon der Mortalität), während eine erfolgreiche Früherfassung sich in
einer Verbesserung der Überlebensdauer und Senkung der Mortalität an der entsprechenden
Krebserkrankung niederschlägt.
Praktisch erlaubt lediglich der zeitliche Verlauf der Inzidenz an dicken Melanomen
abzuschätzen, wieweit Informationskampagnen (Primärprävention) effektiv einen Einfluss
auf die Krankheitshäufigkeit haben. Die Inzidenz der dünnen Melanome, die am meisten
zur Gesamtinzidenz bei dieser Krebsart beitragen, steigt unter dem Einfluss der Früherfassungsmaßnahmen
an [8 ]. Es kann daher irreführend sein, sich bei der Beurteilung von Präventionskampagnen
lediglich auf einen abnehmenden prozentualen Anteil dicker Melanome oder die durchschnittliche
(mediane) Dicke der Läsion bei der Diagnosestellung zu stützen. Darüber hinaus wird
es bei der Erfassung immer dünnerer Läsionen auch zunehmend schwieriger, zu entscheiden,
welche Läsionen exzidiert werden müssen und welche für den Patienten kaum oder gar
keine Gefahr darstellen. Ohne zuverlässige prognostische Kriterien für den Entscheid
zur Operation würden immer mehr zwar maligne Läsionen diagnostiziert, bei denen aber
keinerlei Metastasierungsgefahr besteht [10 ]. Die Zunahme der Inzidenz an dünnen und In-situ-Melanomen ohne gleichzeitige Abnahme
der dicken Läsionen spricht ebenfalls für diese Hypothese.
Zwischen der UV-Exposition und dem Erscheinen des Hautkrebses können oft mehrere Jahrzehnte
vergehen. Dies macht es für das Publikum schwierig, die Verbindung zwischen gegenwärtigem
Verhalten und zukünftigem Risiko richtig wahrzunehmen. Trotzdem gibt es verschiedene
epidemiologische Indikatoren, die eine günstige Entwicklung erwarten lassen. So steigt
die Inzidenz bei den jungen Altersgruppen in den Ländern mit wirksamen Präventionsprogrammen
seit vielen Jahren nicht mehr an.
Den Erfolg der Früherfassung des Melanoms (sekundäre Prävention) misst man eher aufgrund
der Mortalität denn der Überlebensdauer. Diese ist ein unzuverlässiger Indikator;
dank der Früherfassung wird nämlich auch der Zeitpunkt der Diagnosestellung vorverlegt,
wodurch sich die Zeit zwischen Diagnosestellung und Tod verlängert, was die Überlebenszeit
unabhängig davon, ob eine echte Verbesserung vorliegt oder nicht, scheinbar verbessert
(lead-time bias).
Präventionsmaßnahmen in der Schweiz
Die Schweiz gehört zu den ersten Ländern in Europa, die Informationskampagnen über
die Gefahren übertriebener Sonnenexposition und Möglichkeiten, sich zu schützen, auf
die Beine gestellt haben [11 ]. Begonnen wurde mit diesen Kampagnen vor 20 Jahren, die Programme umfassten sowohl
primäre wie sekundäre Prävention und hatten verschiedene Bevölkerungsgruppen im Visier.
Seit 2000 werden diese nationalen Kampagnen unter der Ägide der Schweizer Krebsliga
unter Mitwirkung der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie
sowie des Bundesamts für Gesundheit durch die Fachkommission Hautkrebs der Schweizer
Krebsliga koordiniert und evaluiert. So konnte zwischen 2000 und 2005 jeder Schweizer
auf Wunsch im Rahmen der jährlichen „Sonnenmobil”-Kampagnen verdächtige Läsionen gratis
untersuchen lassen, sich über seinen Hauttyp informieren und sein Hautkrebsrisiko
selbst evaluieren. Auch eine Gratisuntersuchung durch einen Dermatologen wurde in
dem „Sonnenmobil”, das das ganze Land durchreiste, angeboten [11 ]
[12 ].
Seit 2006 organisiert die Schweiz im Monat Mai gemeinsam mit einigen anderen europäischen
Ländern einen nationalen Hautkrebstag („Euro-Melanoma Day”). Die beteiligten Arztpraxen
und Spitäler bieten Risikopersonen klinische Untersuchungen an. Da die Aktion vielerorts
gleichzeitig stattfindet und zeitlich flexibel ist, können mehr Personen erfasst werden,
und die Kampagne wirkt auch gezielter (hauptsächlich sekundäre Prophylaxe) als „Sonnenmobil”-Aktionen.
Durch eine Nacherfassung der verdächtigen Läsionen bei den Krebsregistern kann die
Qualität der durchgeführten Früherfassungsuntersuchungen abgeschätzt werden [13 ].
Umfragen in der Schweizer Bevölkerung zeigen eine langsame Verbesserung der Kenntnisse
über die schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung und über Möglichkeiten, sich davor
zu schützen. Es sind bescheidene, aber doch ermutigende Änderungen in der Einstellung
und dem Verhalten der Schweizer Bevölkerung gegenüber Sonnenlicht zu beobachten. Allerdings
wird eine sonnengebräunte Haut von der Gesellschaft nach wie vor als Zeichen guter
Gesundheit gewertet; es bleibt also noch viel Erziehungsarbeit für die primäre Prävention
zu tun.
Da keine wesentlichen therapeutischen Fortschritte zu verzeichnen sind, darf der aktuelle
Rückgang der Mortalität als Erfolg der Früherfassung gewertet werden. Tatsächlich
kann es die Heilungschancen erheblich verbessern, wenn bei Auftreten einer verdächtigen
Läsion (Erscheinen eines neuen pigmentierten Flecks, eines Leberflecks mit veränderter
Form oder Farbe, eines bestehenden Flecks, der zu jucken, zu bluten oder zu schmerzen
beginnt) sofort ein Arzt aufgesucht wird. Wie viel allerdings die Kampagnen zu diesem
Erfolg beigetragen haben, bleibt unbekannt.
Neben diesen im Rahmen der öffentlichen Präventionsarbeit verbreiteten Botschaften
und Empfehlungen ist auch die Rolle des Hausarztes von eminenter Bedeutung: Die Patienten
für die Gefahren der Bräunung an der Sonne sensibilisieren; erklären, warum Sitzungen
im Solarium nicht zu empfehlen sind, nicht einmal, um die Haut für die nächsten Ferien
„vorzubereiten”; die Möglichkeiten und Grenzen von Sonnenschutzmitteln – die ja das
Erythem zu verzögern, aber nicht gänzlich zu verhindern vermögen, weil sie einen Teil
der UV-Strahlen durchlassen – klarzustellen; die Gefahren aufzuzeigen, wenn man Sonnenschutzmittel
dazu missbraucht, nur desto länger an der Sonne zu liegen; die Patienten im Hinblick
auf die Versorgung mit Vitamin D zu beruhigen, d. h. klarzustellen, dass eine mäßige,
mit den Empfehlungen zum Schutz vor übertriebener Strahlung durchaus vereinbare Sonnenexposition
auch in dieser Hinsicht vollauf genügt. Die Untersuchung verdächtiger Läsionen in
immer früheren Stadien auf der anderen Seite sollte dem Spezialisten vorbehalten bleiben,
denn deren Beurteilung ist heikel und von großer Tragweite.
Schlussfolgerungen
Das Melanom stellt in der Schweiz ein wichtiges Public-Health-Problem dar. Wir beobachten
hier eine der höchsten Inzidenzraten in ganz Europa. Heute können wir in der Schweiz
die ersten Erfolge der im Laufe der letzten 20 Jahre auf verschiedenen Wegen an verschiedene
Zielgruppen herangetragenen Informationskampagnen zur primären Prävention beobachten.
Es lohnt sich also, mit diesen Bemühungen fortzufahren und diese so gut als möglich
zu dokumentieren. Die Früherfassung – vor allem bei Risikopersonen – hat zu einer
deutlichen Verbesserung der Überlebenszeit geführt, und die Mortalität an Melanom
sollte in der Schweiz weiterhin zurückgehen. Wir empfehlen eine vertiefte epidemiologische
Analyse der soziodemografischen und klinischen Faktoren, die Inzidenz und Mortalität
an Melanom beeinflussen, sowie eine eingehende Evaluation der Präventionskampagnen.