Aktuelle Dermatologie 2012; 38(3): 65-66
DOI: 10.1055/s-0030-1257065
Das Histologische Quiz

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  • 1Institut für Dermato-HistoPathologie, Heidelberg
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Dr. Bettina Krahl

Institut für Dermato-Histo-Pathologie

Mönchhofstr. 52
69120 Heidelberg

Email: labor@dermhist.de

Publication History

Publication Date:
28 February 2012 (online)

Table of Contents
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Dr. Bettina Krahl

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Anamnese

Bei einem 33-jährigen Patienten bestehen seit Jahren symptomlose, weiße, anuläre Effloreszenzen am Zungenrücken, gelegentlich auch bukkal.

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Histologischer Befund

Es besteht eine exsudative pustulöse Entzündungsreaktion mit Diapedese neutrophiler Granulozyten bis in die Hornschicht. Die PAS-Färbung zum Ausschluss einer Hefebesiedlung (Soor), deren Erreger ebenfalls eine neutrophilenreiche pustulöse Stomatitis erzeugen, ist negativ ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Histologischer Befund.

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Abb. 2 Lingua geographica.

Wie lautet die korrekte Diagnose?

Welche Differenzialdiagnosen sind zu berücksichtigen?

(Auflösung nächste Seite)

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Auflösung

Diagnose: Lingua geographica

Klinischer Befund: am Zungenrücken und bis an die Zungenränder reichend, wenige Millimeter breite, serpiginöse, weiße Streifen, dazwischen stellenweise lackrote Schleimhautoberfläche sowie Lingua plicata ([Abb. 2]).

Klinische Differenzialdiagnosen: 1. präkanzeröse Leukoplakie2. Glossitis rhombica mediana

Kommentar: Die bizarr „geografisch“ angeordneten weißen Säume der Mundschleimhaut sind Ausdruck einer wandernden mikropustulösen Entzündungsfront, die schließlich vorübergehend abschilfert. Die Lingua geographica (Glossitis migrans) ist gewöhnlich idiopathisch und subjektiv symptomlos, aber ggf. beunruhigend. Über die Zunge hinaus können andere Mundschleimhautareale (Stomatitis geographica) betroffen sein. Histologisch bestehen Gemeinsamkeiten mit dem Entzündungsmuster einer pustulösen Psoriasis, die nur in seltenen Ausnahmefällen assoziiert vorliegt.

Dr. Bettina Krahl

Institut für Dermato-Histo-Pathologie

Mönchhofstr. 52
69120 Heidelberg

Email: labor@dermhist.de

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Dr. Bettina Krahl

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Abb. 1 Histologischer Befund.

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Abb. 2 Lingua geographica.