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DOI: 10.1055/s-0030-1257065
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
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Dr. Bettina Krahl
Institut für Dermato-Histo-Pathologie
Mönchhofstr. 52
69120 Heidelberg
Email: labor@dermhist.de
Publication History
Publication Date:
28 February 2012 (online)
Anamnese
Bei einem 33-jährigen Patienten bestehen seit Jahren symptomlose, weiße, anuläre Effloreszenzen am Zungenrücken, gelegentlich auch bukkal.
#Histologischer Befund
Es besteht eine exsudative pustulöse Entzündungsreaktion mit Diapedese neutrophiler Granulozyten bis in die Hornschicht. Die PAS-Färbung zum Ausschluss einer Hefebesiedlung (Soor), deren Erreger ebenfalls eine neutrophilenreiche pustulöse Stomatitis erzeugen, ist negativ ([Abb. 1]).
Wie lautet die korrekte Diagnose?
Welche Differenzialdiagnosen sind zu berücksichtigen?
(Auflösung nächste Seite)
#Auflösung
Diagnose: Lingua geographica
Klinischer Befund: am Zungenrücken und bis an die Zungenränder reichend, wenige Millimeter breite, serpiginöse, weiße Streifen, dazwischen stellenweise lackrote Schleimhautoberfläche sowie Lingua plicata ([Abb. 2]).
Klinische Differenzialdiagnosen: 1. präkanzeröse Leukoplakie2. Glossitis rhombica mediana
Kommentar: Die bizarr „geografisch“ angeordneten weißen Säume der Mundschleimhaut sind Ausdruck einer wandernden mikropustulösen Entzündungsfront, die schließlich vorübergehend abschilfert. Die Lingua geographica (Glossitis migrans) ist gewöhnlich idiopathisch und subjektiv symptomlos, aber ggf. beunruhigend. Über die Zunge hinaus können andere Mundschleimhautareale (Stomatitis geographica) betroffen sein. Histologisch bestehen Gemeinsamkeiten mit dem Entzündungsmuster einer pustulösen Psoriasis, die nur in seltenen Ausnahmefällen assoziiert vorliegt.
Dr. Bettina Krahl
Institut für Dermato-Histo-Pathologie
Mönchhofstr. 52
69120 Heidelberg
Email: labor@dermhist.de
Dr. Bettina Krahl
Institut für Dermato-Histo-Pathologie
Mönchhofstr. 52
69120 Heidelberg
Email: labor@dermhist.de