ergopraxis 2009; 2(2): 14
DOI: 10.1055/s-0030-1261671
wissenschaft

Koordinationsschwierigkeiten – Problemlösungsstrategien helfen im Erwachsenenalter

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07 July 2010 (online)

 
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    Problemlösungsstrategien helfen bei Koordinationsschwierigkeiten im Leben weiter. Dies fand das Team um die Ergotherapeutin Cheryl Missiuna von der McMaster University in Hamilton, Kanada, heraus.

    Die Forscher riefen junge Erwachsene vom lokalen College und der Universität zur Teilnahme an der Studie auf. Die Teilnehmer sollten zwischen 19 und 26 Jahre alt sein und von entwicklungsbedingten Koordinationsstörungen im Kindesalter berichten können. Eine genaue Diagnose forderten die Wissenschaftler nicht. Das Team wollte herausfinden, welche Auswirkungen Koordinationsschwierigkeiten auf wichtige Lebensbereiche haben, was die Entwicklung fördert oder behindert und welche Erfahrungen die Teilnehmer mit diesen Einschränkungen gesammelt haben. Die Forscher befragten neun junge Leute innerhalb ein- bis zweistündiger Einzel-Interviews. Dabei fanden sie heraus, dass bei eingeschränkten körperlichen Aktivitäten auch Einschränkungen im sozialen Leben auftraten und dass Familienangehörige mit diesen Schwierigkeiten nicht gut umgehen konnten. Strategien, welche sich die Teilnehmer im Lauf des Lebens angeeignet hatten waren zum Beispiel Vermeidung und Humor, einige änderten auch Regeln und Rollen. Die Freizeitgestaltung war weniger körperlich orientiert. Alle empfanden ihre Strategien als gute Anpassungsmöglichkeiten.

    Laut Forscher könnten Ergotherapeuten junge Menschen mit Koordinationsschwierigkeiten darin unterstützen, passende Aufgaben und eine Umgebung zu finden, in der eine Teilhabe gut möglich ist.

    evri

    CJOT 2008; 75: 157–166