Die 3 deutschsprachigen sonografischen Fachgesellschaften haben ihre erfolgreiche gemeinsame Arbeit mit einem Treffen in Dresden fortgesetzt. Eingeladen hatte der Präsident der DEGUM (Dieter Nürnberg) die Vorstände der SGUM, ÖGUM und DEGUM in das inzwischen wirklich spektakulär neu gestaltete und wieder aufgebaute Zentrum von Dresden und führte durch das interessante Programm. Alfred Bunk aus Dresden war als ehemaliges Vorstandsmitglied der DEGUM mit der Organisation vor Ort betraut worden und erhielt für den perfekt geplanten Ablauf das einhellige Lob aller Teilnehmer.
Die Themen des gemeinsamen Vorstandstreffens begannen mit der Kursharmonisierung der 3 Länder im Sinne der gegenseitigen Anerkennung von Kursen, wobei natürlich länderspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen sind. In einigen Bereichen (z.B. Abdomen und Thorax) ist die Harmonisierung schon weitgehend erreicht, hier stellte Jan Tuma das "Syllabus"-Konzept für das Abdomen vor. Derzeit findet nach Evaluation ein umfangreicher Austausch der gegenseitigen Strukturen in weiteren Anwendungsbereichen statt. Das zeitnahe Erstellen eines gemeinsamen Curriculums wird hierbei angestrebt. In diesem Zusammenhang wurde die Problematik der Ultraschall-Ausbildung diskutiert und von allen 3 Fachgesellschaften insbesondere bei der sonografischen Ausbildung in den jeweiligen Facharzt-Curricula ein deutlicher Verbesserungsbedarf gesehen.
Dann wurden die anstehenden Dreiländertreffen bzw. geplanten internationalen Kongresse vorgestellt: Mainz 2010 (Eberhard Merz), Wien 2011 mit Euroson und Weltkongress (Gerhard Mostbeck), Stuttgart 2013 mit der geplanten Bewerbung für Euroson (Stefan Nöldeke stellvertretend für Andreas Schuler) und Leipzig 2016 (Dieter Nürnberg stellvertretend für Andreas Hagendorff), evtl. zusammen mit dem Weltkongress der Echokardiologen (die Bewerbung hierzu läuft).
Treffen der Vorstände DEGUM/ÖGUM/SGUM in Dresden.
In diesem Zusammenhang wurde auch über mögliche künftige Organisations- und Finanzierungskonzepte der gemeinsamen Dreiländertreffen diskutiert und vom DEGUM-Sekretär hierzu einige Ideen präsentiert, vor allem was den Zugewinn an Teilnehmern, junger Ärztinnen und Ärzte, anbelangt.
Dauerthema der Diskussion waren erneut die "Technicians" oder "Sonographer" im Sinne des Einsatzes von Assistenzpersonal in der Sonografie. Konzepte anderer Länder und mögliche eigene Vorgehensweisen wurden von Hans Peter Weskott vorgestellt und diskutiert, wobei hier viele Individualbelange in den einzelnen Ländergesellschaften berücksichtigt werden müssen. Hierzu ist ein gesondertes Treffen in Hannover 2010 bereits geplant.
Ganz aktuell wurde das Thema "Notfall-Sonografie" und die geplanten Statuten und das Kurssystem des neu gegründeten Arbeitskreises "Notfallsonografie" vorgestellt und erläutert (Gebhard Mathis und Stefan Nöldeke). Alle 3 Vorstände sahen hier die Notwendigkeit, ein verbessertes und realistisches Kursprogramm zeitnah unter Beteiligung aller Fachdisziplinen zu erstellen.
Die Themen EFSUMB und AWMF-Leitlinien rundeten mit sehr konstruktiven Diskussionen das umfangreiche Programm ab.
Alles in allem: ein hervorragend organisiertes Treffen der 3 Vorstände, bei dem die gute Tradition der engen Zusammenarbeit aller 3 deutschsprachigen sonografischen Fachgesellschaften, die immerhin ca. 12 000 Mitglieder haben, fortgesetzt wurde.
Dr. Stefan Nöldeke, Sekretär DEGUM
