ergopraxis 2008; 01(2): 13
DOI: 10.1055/s-0030-1261830
wissenschaft

Hirninfarkt – Musikhören verbessert Kognition und Stimmung

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06 July 2010 (online)

 
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    Das regelmäßige Hören von Musik aktiviert beim Menschen ein großes Netzwerk von Hirnregionen, die einen direkten Bezug zur Aufmerksamkeit, zum Gedächtnis und zu emotionalen Prozessen haben.

    Teppo Särkämö und seine Kollegen erstellten dazu eine Forschungsarbeit am „Department of Neurology of the Helsinki University Central Hospital” in Finnland. Im Rahmen einer randomisierten „single blind”-Studie teilte ein außenstehender Forscher 60 Klienten nach dem Zufallsprinzip in eine Musikgruppe, eine Sprachgruppe und eine Kontrollgruppe ein. Den ersten beiden Gruppen boten die Forscher regelmäßig über zwei Monate hinweg Musik bzw. Hörbücher an, die Kontrollgruppe erhielt kein Material. Nach ihrer Erkrankung durchliefen alle Klienten nach einer Woche, nach drei und sechs Monaten ein ausführliches neurologisches Befundsystem. Dieses enthielt sowohl eine kognitive Testung als auch Fragebögen zur aktuellen Stimmungslage und zur Lebensqualität. Ebenso wurde eine Magnetoencephalographie (MEG) durchgeführt. Zur Auswertung der Daten zogen die Forscher die Abweichungsanalyse und diverse andere Verfahren hinzu. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das regelmäßige Hören von Musik, welche die Klienten selbst ausgesucht haben, zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen führt und schlechten Stimmungslagen vorbeugt.

    anmü

    Brain 2008; 131: 866–876