ergopraxis 2008; 01(1): 13
DOI: 10.1055/s-0030-1262196
wissenschaft

Infantile Zerebralparese – Ergotherapie und Botox verbessern die Funktion

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02 August 2010 (online)

 
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    Bei Kindern mit infantiler Zerebralparese (ICP) führt eine Kombination von Ergotherapie und Botulinumtoxin-(BTX-A)-Injektionen zu einer verbesserten Funktion in der betroffenen oberen Extremität.

    Das ist das Ergebnis einer randomisierten kontrollierten Studie von Margaret Wallen und ihrem Team des Children’s Hospital at Westmead in Sydney, Australien. Sie wollten herausfinden, ob Botox-Injektionen funktionelle Verbesserungen bringen und ob sie zusammen mit Ergotherapie noch effektiver sind. Die Forscher untersuchten 72 Kinder zwischen 2 und 14 Jahren, die sie in vier Gruppen einteilten: Die erste Gruppe erhielt Botox-Injektionen und Ergotherapie, die zweite bekam nur Botox-Injektionen, die dritte Gruppe erhielt nur Ergotherapie, und die vierte war die Kontrollgruppe und bekam keine Behandlung. Die Kinder, welche beide Behandlungen erhielten, starteten eine Woche nach der Injektion mit der Ergotherapie und wurden zwölf Wochen lang jeweils eine Stunde wöchentlich behandelt. Die Forscher untersuchten die Kinder am Tag der Injektion, nach zwei Wochen, nach drei Monaten und nach sechs Monaten. Um Partizipation, Aktivität, Körperfunktion und Körperstruktur nach ICF-Kriterien zu überprüfen, setzten sie sowohl qualitative als auch quantitative Assessments ein, unter anderem das Canadian Occupational Performance Measure (COPM). Dieses ermöglicht eine klientenzentrierte Festlegung von Therapieschwerpunkten und Zielen sowie die Evaluation von Veränderungen in den Bereichen Performanz und Zufriedenheit.

    Die Kinder, die Botox-Injektionen und Ergotherapie bekamen, erzielten die besten Ergebnisse. Zum einen verbesserte sich die Funktion der betroffenen oberen Extremität, zum anderen veränderte sich auch die Partizipation im häuslichen Umfeld, wie beispielsweise bei Freizeitaktivitäten, beim Anziehen und Essen.

    GS

    Arch. Phys. Med. Rehabil. 2007; 88: 1–10