Der Klinikarzt 2010; 39(6): 314
DOI: 10.1055/s-0030-1262354
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Internistische Schmerzstandards – Bessere Versorgung von Schmerzpatienten, Imagegewinn für die Klinik

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Publikationsdatum:
28. Juni 2010 (online)

 
Inhaltsübersicht

Die schmerztherapeutische Versorgung von Patienten weist in vielen Kliniken Defizite auf. "Aus zeitlichen oder wirtschaftlichen Gründen können viele Ärzte nur ihre Kernkompetenz abarbeiten und verlieren dabei den Gesamtblick auf den Patienten", sagt Prof. Roland Hardt, Chefarzt am Katholischen Klinikum Mainz. Um die Schmerztherapie in Kliniken zu verbessern, haben Hardt und weitere Schmerzexperten internistische Schmerz-standards verfasst: für Tumor-, neuropathische und viszerale Schmerzen sowie für geriatrische Schmerzpatienten.

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Prozessoptimierung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Schmerzbehandlung ist eine einheitliche und effiziente Vorgehensweise von allen an der Schmerztherapie Beteiligten. Die Schmerzstandards bieten hierfür eine hilfreiche Anleitung. Sie zeigen, wie sich Prozesse im Bereich der Schmerztherapie durch eine interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit optimieren lassen. Von der Patientenaufnahme mit einer ausführlichen Schmerzanamnese bis hin zur Entlassung aus der Klinik arbeiten Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, Pflegende, Physio- und Ergotherapeuten eng vernetzt zusammen. "Nicht nur innerhalb einer Station, sondern auch stationsübergreifend und an den Schnittstellen zur ambulanten Versorgung werden die Abläufe effizienter und transparenter", betont Dr. Stephan Schulz, Chefarzt am Marien-Hospital, Witten, und Verfasser der Standards für die Therapie von Tumor- und neuropathischen Schmerzen. Die Pflegenden werden in ihrer Funktion aufgewertet, da sie innerhalb des Schmerzassessments für das Messen und die Dokumentation der Schmerzintensität des Patienten zuständig sind. So liefern sie dem Arzt wichtige Informationen für das weitere Therapievorgehen. Zudem entlasten sie den Arzt, indem sie den Patienten im Rahmen von Interventionsgrenzen eigenständig mit einer zuvor festgelegten Medikation versorgen können. Bei zunehmender Schmerzintensität erhält der Patient so zeitnah Analgetika, die seine Schmerzen lindern.

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Bild: Thieme Verlagsgruppe, Fotograf/Grafiker: Thomas Möller

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Opioidanalgetika fester Bestandteil der Schmerztherapie

Neben einer Orientierungshilfe zur Struktur- und Prozessoptimierung beinhalten die internistischen Schmerzstandards Empfehlungen für die medikamentöse Schmerztherapie. Experten befürworten bei den Schmerzformen, zu denen ein Standard formuliert wurde, den Einsatz starker Opioidanalgetika. "Es ist nicht mehr zeitgemäß, das WHO-Stufenschema der Reihe nach zu durchlaufen. Wenn langfristig starke Schmerzen zu erwarten sind, sollte direkt mit einem niedrig dosierten starken Retard-Opioid behandelt werden", erläutert Schulz. Die Verfasser der Schmerzstandards plädieren für stark wirksame und gut verträgliche Präparate. Denn: wird der Patient durch Nebenwirkungen belastet, beeinträchtigt das den Genesungsprozess, was wiederum mit längeren Liegezeiten einhergeht. Höhere Kosten für die Klinik und eine geringere Lebensqualität für den Patienten sind die Folge. Targin®, die Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon, ist stark wirksam und sehr gut verträglich und entspricht damit dem Anforderungsprofil. Oxycodon lindert den Schmerz und Naloxon sorgt für den Erhalt der normalen Darmfunktion. Dadurch können gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen reduziert werden. Sogar der Schwindel nimmt deutlich ab. Targin® hat ein breites Indikationsgebiet und kann für die Therapie starker Bewegungs-, viszeraler, neuropathischer oder Tumorschmerzen eingesetzt werden. Bei Patienten mit Tumorschmerz-Progredienz eignet sich nach Expertenmeinung besonders Palladon®. "Fällt dem Patienten während des Krankheitsverlaufs das Schlucken schwer, können die retardierten Pellets der Kapsel auf weiche Nahrung gestreut werden. Den Wirkstoff gibt es zudem als Rescuemedikation und als Injektionslösung, wodurch umstellungsbedingte Nebenwirkungen durch einen Präparatewechsel vermieden werden", erläutert Hardt. Ärzte vertrauen dieser Schmerztherapie aus einer Hand, die sich seit Jahren im Klinik- und Praxisalltag bewährt hat.

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Alle Beteiligten profitieren

Durch implementierte Schmerzstandards profitieren alle an der Schmerztherapie Beteiligten. Die Ärzte erhalten mehr Sicherheit in der Therapiewahl. Die Kompetenz der Pflegenden wird gesteigert. Durch die eng vernetzte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen und die klaren Handlungsempfehlungen werden Behandlungsfehler reduziert. Die Abläufe insgesamt werden sicherer, schneller und effizienter. Das wirkt sich positiv auf die Patienten aus, denn eine adäquate Schmerztherapie fördert den Genesungsprozess und damit die Lebensqualität. Für die Kliniken ist eine gute Schmerztherapie ein Aushängeschild und lohnt sich auch wirtschaftlich. Neben einer positiven Mund-zu-Mund-Propaganda werden auch Krankenkassen zukünftig Kliniken empfehlen, die eine gute Qualität in der Schmerztherapie vorweisen können.

Mit freundlicher Unterstützung von Mundipharma, Limburg (Lahn).

 
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Bild: Thieme Verlagsgruppe, Fotograf/Grafiker: Thomas Möller