Dialyse aktuell 2010; 14(6): 310
DOI: 10.1055/s-0030-1263019
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1. Nephrologischer Pflegetag

Regionale Fortbildung Berlin/Brandenburg
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Publication Date:
26 July 2010 (online)

 
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Die neuen Ländervertreter der AfnP für Berlin/Brandenburg Franka Köhler und Daniela Konzack, Cottbus, haben sich hohe Ziele gesetzt: Jährlich wollen sie eine große Schulungsveranstaltung für alle Brandenburger und Berliner Dialysepraxen organisieren. Dabei werden Themen aus vielen Bereichen der nephrologischen Pflege angesprochen. Die Resonanz war in diesem Jahr schon sehr groß: Rund 70 interessierte Teilnehmer aus dem gesamten Bundesland kamen in den Hörsaal der Universität Cottbus. Die Firma Hexal unterstützte die Fortbildung.

Franka Köhler, Cottbus, stellte in Ihrer Begrüßung die AfnP vor und betonte die Notwendigkeit der regionalen Fortbildung für Berlin/Brandenburg. Danach eröffnete Daniela Konzack, Cottbus, die Vorträge mit einer Zeitreise in die Anfänge der Blutreinigungsverfahren. Mit historischen Bildern und einem beeindruckendem Film über die Tätigkeiten der Schwestern in den 1950er-Jahren versetzte sie die Zuschauer in die Vergangenheit.

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Dialyse: aktuelle Situation und Grundlagen

Über die aktuelle Situation in den Dialyseeinrichtungen berichtet Conny Krüger, Cottbus. Sie schilderte den wachsenden Pflegeaufwand, der sich durch das hohe Alter der Patienten ergibt. Neben der Routine beim An- und Abschluss an die Maschine stehen Pflegetätigkeiten wie etwa Lagerung, das Essen darreichen und Verbände bei den Patienten im Vordergrund. Aber auch bei jungen Dialysepatienten wird mehr als nur Dialyse "gemacht". Hier fielen Themen wie Urlaubsreisen und der Job vor oder nach einer Behandlung.

Den Einstieg in eine aufbauende Fortbildungsreihe gab Jörg Telcher, Fresenius. Mit dem Thema "Mit dem Teebeutel ist die Dialyse gut erklärt" erläuterte er die grundlegende Wirkungsweise der Dialyse. Begriffe wie Osmose, Diffusion, Konvektion und den Aufbau eines Dialysators stellte er für Dialyseeinsteiger bildlich dar.

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Abb. 1 Zeitreise in die Anfänge der Blutreinigung.

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Abb. 2 Daniela Konzack und Franka Köhler.

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RiliBÄK

Die neue RiliBÄK (Richtlinie der Bundesärztekammer) ist bereits seit 2008 in Kraft. Ab dem 01.04.2010 muss nun grundsätzlich nach dieser Richtlinie gearbeitet werden, so Sybille Döring vom Landesamt für Mess- und Eichwesen Berlin/ Brandenburg. Es geht um die Verbesserung der Diagnostik durch neue Vorgaben zur Präanalytik, Analytik und Postanalytik. Diese Richtlinie gilt für alle, die im Bereich der Heilkunde quantitative labormedizinische Untersuchungen vornehmen. Sie regelt die Qualitätssicherung solcher Unternehmen. Quantitative Untersuchungen ordnen die gemessenen Ergebnisse einer Skala mit definierten Untersuchungen zu. Informationen finden Sie unter http://www.bundesaerztekammer.de.

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Das diabetische Fußsyndrom

An einem Fußulkus leiden 2-10 % aller Menschen mit einem Diabetes mellitus. Die Neuerkrankungen liegt jährlich bei 2,2-5,9%. Mit 60000 Amputationen pro Jahr liegt Deutschland europaweit im oberen Bereich. Circa 70% der Amputationen führt man bei Patienten mit einem Diabetes mellitus durch. Der häufigste Grund für eine Hospitalisierung bei Diabetikern sind Fußprobleme - daher der Rat der Expertin Elke Wecke, Cottbus:

  • Prävention

  • gefährdete Personen erkennen

  • zielgerichtete Behandlung

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Transplantation bei älteren Dialysepatienten

"Der ältere Dialysepatient - Transplantation zu- oder abraten?" - mit dieser Frage beschäftigte sich Dr. Ulrike Hoffmann, Cottbus, in ihrem Vortrag. Derzeit warten 2900 Patienten in einem Alter von über 65 Jahren auf ein passendes Organ. Ermöglichen konnte dies das "Old for Old"Programm von Eurotransplant in Leiden (Holland). Dieses listet in einem separaten Programm Patienten über 65 Jahre. Leider sterben jedes Jahr immer noch 21 % der älteren Patienten auf der Warteliste. Ziele des Senior-Programms sind:

  • Verkürzung der kalten Ischämiezeit durch regionale Vermittlung

  • Erweiterung des Donorpools

  • Verkürzung der Wartezeit für ältere Empfänger

Die Kriterien für eine Transplantation sind folgende:

  • Spender und Empfänger müssen über 65 Jahre alt sein.

  • PRA ("panel-reactive antibodies") muss weniger als 5 % betragen.

  • Ersttransplantation

  • Blutgruppenkompatibilität

  • kein HLA-Match (HLA: "human leukocyte antigen")

Der 2. Nephrologische Pflegetag ist für den 16.04.2011 in Cottbus geplant.

Daniela Konzack, Cottbus

 
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Abb. 1 Zeitreise in die Anfänge der Blutreinigung.

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Abb. 2 Daniela Konzack und Franka Köhler.