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DOI: 10.1055/s-0030-1263027
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Renokardiales Syndrom – Für Kardioprotektion CNI früh erkennen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. Juli 2010 (online)
- Erhöhte kardiovaskuläre Mortalität bei CKD-Patienten
- Marker für die Früherkennung
- Phosphat- und Kalziumlast gering halten
- Literatur
"Die chronische Nierenerkrankung geht nicht nur an die Nieren, sondern sie schädigt auch das kardiovaskuläre System. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie zahlt sich also in doppelter Hinsicht aus", erklärte PD Jan T. Kielstein, Hannover, auf dem Symposium "Auf Herz und Nieren geprüft" im Rahmen der 116. Jahrestagung der DGIM (Deutsche Gesellschaft für Internistische Medizin). Experten diskutierten unter dem Vorsitz von Prof. Markus Ketteler, Coburg, die Bedeutung der Früherkennung und Therapie einer chronischen Nierenerkrankung (CKD: "chronic kidney disease").
#Erhöhte kardiovaskuläre Mortalität bei CKD-Patienten
Wie Ketteler betonte, sind das kardiale und das renale System eng miteinander verzahnt. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Definition des kardiorenalen Syndroms und dessen Einteilung in 5 Subtypen wider [1]. Das chronische renokardiale Syndrom vom Typ 4 war das Hauptthema der Veranstaltung: Eine verringerte Nierenfunktion erhöht die kardiovaskuläre Mortalität [2], wobei es umso häufiger zu kardiovaskulären Ereignissen kommt, je stärker die Niereninsuffizienz ausgeprägt ist [3]. Wie Kielstein hervorhob, identifizierte die AHA ("American Heart Association") 2003 die CNI (chronische Niereninsuffizienz) als kardiovaskulären Risikofaktor.
#Marker für die Früherkennung
Diabetiker und Hypertoniker sind besonders anfällig für eine chronische Nierenerkrankung, weshalb der Hausarzt die Nierenfunktion dieser Patienten mindestens einmal jährlich kontrollieren sollte. Dies kann über den Urintest auf Mikroalbumin oder besser über die Bestimmung der GFR (glomeruläre Filtrationsrate) auf Basis des Serumkreatinins und Faktoren wie Alter und Geschlecht erfolgen. Es ist wichtig, die GFR zu ermitteln, da das Serumkreatinin allein kein aussagekräftiger Parameter für die Nierenfunktion ist, erläuterte Kielstein.
#Phosphat- und Kalziumlast gering halten
Erkennt der Arzt eine chronische Nierenerkrankung frühzeitig, kann er therapeutisch intervenieren. Um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, sollte der Blutdruck gesenkt, eine eventuelle Anämie korrigiert und die Mineralstoffbalance aufrechterhalten werden. Eine erhöhte Phosphat- und Kalziumlast führt sowohl bei Nierenkranken [4], [5] als auch bei Nierengesunden [6] zur Gefäßverkalkung, weshalb das kardiovaskuläre Risiko steigt. Bei Urämikern bilden sich erste Gefäßverkalkungen bereits in den frühen CKD-Stadien [7]. Eine Phosphatbindertherapie sollte man daher rechtzeitig beginnen. Bei Patienten mit Gefäßverkalkungen oder mit adynamer Knochenerkrankung sollte der Phosphatbinder kalziumfrei sein, um die Kalziumlast gering zu halten, so Ketteler. Hierfür würde sich zum Beispiel Sevelamercarbonat (Renvela®) eignen.
Christian Schäfer, Stuttgart
Quelle: Pressemeldung der Genzyme GmbH, Neu-Isenburg
#Literatur
-
01
Ronco C , et al .
J Am Coll Cardiol.
2008;
52
1527-1539
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2003;
108
2154-2169
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Coresh J , et al .
JAMA.
2007;
298
2038-2047
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04
Block G A, et al .
Am J Kidney Dis.
1998;
31
607-617
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05
Chertow G M, et al .
Nephrol Dial Transplant.
1999;
14
2907-2914
-
06
Larrson T E, et al .
Arterioscler Thromb Vasc Biol.
2010;
30
333-339
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07
Go, et al .
N Engl J Med.
2004;
351
1296-1305
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