physiopraxis 2010; 8(7/08): 19
DOI: 10.1055/s-0030-1263278
physiowissenschaft

Pädiatrie – Geburtstermin und -gewicht beeinflussen die Entwicklung

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Publication Date:
28 July 2010 (online)

 
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    Kinder, die zu früh geboren wurden oder ein sehr geringes Geburtsgewicht haben, sind im Vergleich zu anderen motorisch schlechter entwickelt, wenn sie das Kindes- und Jugendalter erreicht haben.

    Zu diesem Ergebnis kamen niederländische Autoren in einer Metaanalyse. Sie durchsuchten elektronische Datenbanken nach Studien, welche die motorische Entwicklung von Frühgeborenen mit denen von Termingeburten verglichen. Die Forscher schlossen englischsprachige Studien in ihre Analyse ein, in denen Wissenschaftler die Bayley Scales of Infant Development-II, die Movement Assessment Battery for Children oder den Bruininks-Oseretsky Test of Motor Proficiency als Untersuchungsinstrumente für die motorischen Fähigkeiten benutzt hatten. Die Autoren fanden 41 relevante Veröffentlichungen, in denen insgesamt 9.653 Kinder untersucht worden waren.

    Sie stellten fest, dass sich frühgeborene Kinder und diejenigen mit sehr geringem Geburtsgewicht in den ersten 15 Lebensjahren motorisch signifikant schlechter entwickelten als die übrigen Kinder. Vorwiegend betroffen waren die Fein- und Grobmotorik, die manuelle Geschicklichkeit und das Gleichgewicht. Interessanterweise scheinen einige Kinder die motorischen Defizite bis zu einem Alter von fünf Jahren ausgleichen zu können. Im Grundschulalter und der Adoleszenz treten diese Schwächen dann aber deutlich hervor.

    Die Wissenschaftler schlagen vor, dass künftige Arbeiten die Zusammenhänge zwischen der motorischen Entwicklung und den Leistungen in Kognition und Verhalten untersuchen sollten.

    hoth

    JAMA 2009; 302: 2235–2242