Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1265718
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Magenkarzinom - Differenzierung zwischen T1a- und T1b-Stadium in der CT
Publication History
Publication Date:
04 November 2010 (online)
Ein Tumorbefall der Submukosa (T1b) ist bei Magenkarzinomen mit einem hohen Risiko für eine inkomplette endoskopische Resektion und Lymphknoten-Metastasierung assoziiert. Lee et al. prüften, ob sich die Multidetektor-CT für die Stadiendifferenzierung eignet. Radiology 2010; 255: 805-814
T1a- und T1b-Karzinome stellten sich in der CT unterschiedlich dar. Die Abgrenzung zwischen T1b- und T2-Stadium gelang weniger zuverlässig. Grundlage der retrospektiven Untersuchung waren präoperative CT von 148 Patienten, die bereits endoskopisch untersucht waren. 94 Männer und 54 Frauen hatten ein Durchschnittsalter von 62 und 56 Jahren. Histologisch lagen 64 T1a-, 36 T1b- und 48 T2-Tumoren vor mit einer Durchschnittsgröße von 3,01 cm (T1a), 3,11 cm (T1b) und 3,8 cm (T2). Regionale Lymphknoten-Metastasen hatten insgesamt 30 der 148 Patienten
45 % der T1-Karzinome bildeten sich in der 2-dimensionalen CT ab. Zusätzlich wurden 18 Karzinome in der 3-dimensionalen Darstellung erkannt (insgesamt 63 %). Die Wahrscheinlichkeit, einen T1b-Tumor zu erkennen, war deutlich höher als die Diagnose einer T1a-Läsion (p = 0,003). Die Wahrscheinlichkeit, einen T1a-Tumor im 2- oder 3-dimensionalem Bild nicht zu sehen, war 4,7-mal höher als die Diagnose. T1b-Karzinome stellten sich deutlicher dar und wiesen typische Kriterien auf. Im Unterschied zum Stadium T1a fand sich häufiger eine vermehrte Anreicherung der verdickten Mukosa (p = 0,002). Die Wahrscheinlichkeit einer Infiltration der Submukosa war in diesen Fällen um den Faktor 14,5 erhöht.
Die Stadien T1b und T2 unterschieden sich durch eine intakte Zone verminderter Anreicherung in der äußeren Wandschicht. Bei T2-Karzinomen war dieser Streifen infiltriert, wobei die Veränderungen aber bei einer glatten äußeren Oberfläche noch auf die Magenwand beschränkt waren. Die diagnostische Genauigkeit betrug unter Berücksichtigung dieser stadientypischen Kriterien für die erfahrenen Radiologen insgesamt 64,9 und 63,5 %. Beide hatten bessere Ergebnisse für die Unterscheidung zwischen T1a- und T1b-Tumoren als für die Unterscheidung zwischen T1- und T2-Stadium.
Die Sensitivität und Spezifität, T1- von T2-Stadien zu unterscheiden, betrugen für den einen Radiologen 95 und 52,1 %, für den anderen Radiologen 90 und 56,3 %. Für die Beurteilung von regionalen Lymphknoten-Metastasen lagen die Sensitivität und Spezifität bei 16,7 und 94,9 % bzw. 26,7 und 98,3 %. Die niedrige Empfindlichkeit führten die Autoren auf die geringe Größe positiver Lymphknoten zurück.
CT eines subkardialen Magenkarzinoms mit peritumoralen Lymphknoten vor (a und b) und nach Chemotherapie (c und d, Bild: Lordick F, Grenacher L, Röcken C et al. Dtsch med Wochenschr 2010; 135: 1671-1682).