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DOI: 10.1055/s-0030-1267305
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Hepatozelluläres Karzinom – Gadoxensäure oder superparamagnetisches Eisenoxid beim MRT?
Publication History
Publication Date:
04 October 2010 (online)
Gadoxetsäure ist ein kürzlich entwickeltes Kontrastmittel, das sich besonders zur frühen Diagnose fokaler Leberläsionen eignet. Kim et al. verglichen die Substanz nun mit superparamagnetischem Eisenoxid als MRT-Kontrastmittel bei der Suche nach hepatozellulären Karzinomen. Clin Radiol 2010; 65: 358–365
In der retrospektiven Analyse werteten die Autoren Daten von 89 Patienten aus, die sich zwischen Juni 2007 und Oktober 2008 aufgrund eines vermuteten hepatozellulären Karzinoms (HCC) sowohl einem MRT mit Gadoxetsäure als auch einem MRT mit superparamagnetischem Eisenoxid (SPIO) als Kontrastmittel unterzogen hatten. Es handelte sich dabei um 62 Männer und 27 Frauen mit einer Altersspanne von 40 bis 74 Jahren, insgesamt lagen 118 HCC vor. Bei allen Patienten war zuerst das MRT mit Gadoxetsäure erfolgt, bis zur Untersuchung mit SPIO vergingen im Durchschnitt 4,7 Tage. Zwei Radiologen begutachteten die Aufnahmen gemeinsam. Die Autoren ermittelten hieraus für beide Kontrastmittel diagnostische Genauigkeit und Sensitivität. Im Falle der Gadoxetsäure wurden kontrastfreie und frühe dynamische Phase sowie die Hepatozytenphasen nach 10 und 20 min begutachtet, für SPIO kontrastfreie und kontrastverstärkte T1-, T2-TSE- und T2*-gewichtete Darstellungen.
T1-gewichtete fettgesättigte Sequenz nach Gadulinium-Gabe eines HCC (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).
Von den 89 Patienten hatten 66 Einzelläsionen, 17 hatten 2 und 6 hatten 3 Läsionen. Bei 78 Läsionen betrug der Durchmesser 15 mm und mehr, bei den verbliebenen 40 lag er zwischen 16 und 30 mm. Die Fläche unter der Receiver-Operating-Characteristic-Kurve war im Falle von Gadoxetsäure gegenüber SPIO mit 0,964 vs. 0,830 signifikant höher. Von den 118 HCC ließen sich mittels Gadoxetsäure 107 Läsionen diagnostizieren, mittels SPIO 99. Die entsprechenden Sensitivitäten betrugen 90,7 bzw. 84,7 %, ein signifikanter Unterschied. Für Läsionen mit einem Durchmesser von mehr als 15 mm waren die Sensitivitäten jedoch für beide Kontrastmittel gleich. Vier chirurgisch bestätigte HCC konnten mit keiner der beiden Substanzen entdeckt werden. 14 Läsionen bei 13 Patienten ließen sich nicht mittels SPIO, aber klar mittels Gadoxetsäure erkennen, bei 7 Läsionen verhielt es sich genau umgekehrt.