Diesen Sommer ist es in Griechenland erstmals zu einem Ausbruch des West-Nil-Fiebers mit humanen Erkrankungen gekommen. In der Region Zentralmakedonien im Norden des Landes waren seit Anfang August 200 Menschen betroffen, 20 von ihnen verstarben an den Folgen. Bereits seit Mai werden aus verschiedenen Ländern des Mittelmeerraums und Südosteuropas Infektionen mit dem West-Nil-Virus gemeldet, der Ausbruch in Griechenland überrascht daher nicht.
Außerdem wurden in Griechenland bereits bei einer 1980 durchgeführten Studie bei 4-20 % der untersuchten Tiere (je nach Tierart) Antiköper gegen das West-Nil-Virus nachgewiesen. Und sporadisch durchgeführte Untersuchungen aus den folgenden Jahren legen nahe, dass das Virus in der Region durchgängig vorhanden war. Dass es dieses Jahr erstmals zu einem so bedeutenden Ausbruch kam, der auch humane Todesopfer forderte, hängt wahrscheinlich mit steigenden Niederschlagsmengen in Verbindung mit den hohen Temperaturen dieses Sommers zusammen. Diese haben vermutlich zu einer deutlichen Vermehrung der Mückenbestände geführt.
Dr. Raymund Lösch und Dipl.-Biol. Unn Klare
Quelle: promed
