Z Geburtshilfe Neonatol 2010; 214(5): 177-179
DOI: 10.1055/s-0030-1267922
Kommentar

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„Heute sparen, morgen besser steuern”

Kritische Anmerkungen zu den Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf pränatal-/geburtsmedizinische Leistungen“Save Today, Better Control Tomorrow”Critical Comments of the Effects of Economic Measures on Prenatal Medicine/ObstetricsA. Feige1
  • 1Frauenarzt, Nürnberg
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Publication History

eingereicht 27.09.2010

angenommen 04.10.2010

Publication Date:
28 October 2010 (online)

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Die Aussage des Gesundheitsministers Dr. Rösler [1]: „Heute sparen, morgen besser steuern” suggeriert, dass die derzeitigen Sparbemühungen dazu führen, die Kosten im Gesundheitswesen durch bessere Steuerung zukünftig in den Griff zu bekommen.

In den vergangenen Jahren wurde durch die Einführung der DRGs versucht, durch mehr Wettbewerb der Kliniken untereinander eine Kostenreduktion in der klinischen Versorgung, zumindest eine verlässliche Kostenkalkulation mit Begrenzung steigender Ausgaben, zu erreichen. Da bekanntermaßen der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten in der stationären Versorgung etwa 70% betragen, war es für die Betreiber von Kliniken naheliegend, durch Einsparung von Personalkosten nicht beeinflussbare Kostensteigerungen, wie Teuerungsraten, höhere Gehälter im öffentlichen Dienst, Medikamentenpreissteigerung usw., das Ausgabenvolumen zu steuern und zu begrenzen. So werden selbst Träger von Einrichtungen, die Gewinnmaximierung nicht zur Grundlage ihres Versorgungsauftrages gemacht haben gezwungen, betriebswirtschaftliches Denken dem ärztlichen und pflegerischen Handeln überzuordnen.