Diabetes aktuell 2010; 8(6): 281
DOI: 10.1055/s-0030-1268093
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Albuminurie signalisiert renale und kardiovaskuläre Komplikationen – ROADMAP: Unter Olmesartan entwickelte sich seltener eine Mikroalbuminurie

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Publikationsdatum:
25. Oktober 2010 (online)

 
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Werden mit dem Spontanurin zwischen 20 und < 200 mg/l Albumin ausgeschieden, liegt eine Mikroalbuminurie vor [1], die nicht nur eine beeinträchtigte renale Mikrozirkulation, sondern laut Prof. Hermann Haller, Hannover, auch einen Endotheldefekt im Gesamtorganismus anzeigt. Somit ist die Mikroalbuminurie zum einen ein Marker des erhöhten renalen Risikos und zum anderen ein strenger Prädiktor kardiovaskulärer Ereignisse [2]. Die exakte Risikostratifizierung erfordert insbesondere beim hypertensiven Typ-2-Diabetiker die leitlinienkonforme Suche nach einer Mikroalbuminurie, betonte der Düsseldorfer Nephrologe Prof. Frank Dellanna. Und das hat seine guten Grušnde, denn nach wie vor sterben weltweit die meisten Menschen an den Folgen einer unzureichend kontrollierten Hypertonie [3], und zudem ist der Hochdruck nach dem Diabetes mellitus die zweithäufigste Ursache der Hämodialyse [4].

Von Antihypertensiva wie ACE-Inhibitoren und Sartanen ist seit Längerem bekannt, dass sie die Progression der Mikroalbuminurie zur diabetogenen Nephropathie verzögern können [5]. Doch noch nicht bekannt ist, ob sich mit dem sehr frühen Einsatz von Sartanen die Manifestation der Mikroalbuminurie unterbinden lässt. Neue Erkenntnisse brachte jetzt die erste großangelegte Studie mit dem Akronym ROADMAP (Randomised Olmesartan And Diabetes MicroAlbuminuria Prevention) [6]. In dieser randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Multicenterstudie wurde erstmals überprüft, ob sich mit dem Antihypertensivum Olmesartan (Olmetec®) das Auftreten einer Mikroalbuminurie verhindern oder zumindest aufschieben lässt, sagte Studienleiter Haller.

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Primärer Studienendpunkt erreicht

Bei den folgenden ROADMAP-Studiendaten handelt es sich um die Ergebnisse der Subgruppen-Analyse bei hypertonen Typ-2-Diabetikern. Diese Gruppe umfasste 94 % der Gesamtstudienpopulation. Insgesamt erhielten 4447 Typ-2-Diabetiker mit mindestens einem weiteren kardiovaskulären Risikofaktor und Normoalbuminurie randomisiert entweder einmal täglich 40 mg Olmesartan oder Placebo. Sofern unter dieser Medikation der geforderte Zielblutdruck von unter 130/80 mmHg nicht realisiert werden konnte, waren zusätzliche Antihypertensiva - außer Sartanen und ACE-Inhibitoren - erlaubt. Als primärer Endpunkt fungierte die Zeit bis zur Entwicklung einer Mikroalbuminurie, als sekundäre Endpunkte renale und kardiovaskuläre Ereignisse.

Die erreichte Blutdruckkontrolle in der ROADMAP-Studie war vorbildlich, d. h. nahezu 80 % der Olmesartan- und ca. 72 % der Placebo-Patienten hatten am Studienende einen Blutdruck unter 130/80 mmHg. Innerhalb der durchschnittlichen Studiendauer von 3,2 Jahren wurde in der Subgruppe der hypertonen Typ-2-Diabetiker unter Olmesartan gegenüber Placebo eine Risikoreduktion für das erstmalige Auftreten einer Mikroalbuminurie um 25 % beobachtet (p = 0,0068). Der überwiegende Teil dieses günstigen Effekts hatte sich unabhängig von der Senkung des Blutdrucks eingestellt, wie Haller betonte.

Den größten Nutzen aus der Therapie mit Olmesartan zogen jene Patienten, die vor Studienbeginn einen systolischen Blutdruck über 135 mmHg oder im Urin einen Albumin/Kreatinin-Quotienten über 4 mg/g hatten. Weitere Prädiktoren für ein besonders gutes Ansprechen auf Olmesartan waren ein HBA1c-Spiegel ≤ 7,3 % und eine eGFR ≤ 83,79 ml/min vor Therapiebeginn [7].

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Plädoyer für die initiale Kombinationstherapie

Die strengen RR-Zielwerte sind mit einer Monotherapie häufig nicht zu erreichen, sondern erfordern in aller Regel eine Kombinationstherapie [8]. Je nach Ausgangsblutdruck und kardiovaskulärem Risiko sollte diese auch initial erfolgen, forderte Prof. Reinhold Kreutz, Berlin. Dabei schneiden Fixkombinationen wie Olmesartan plus Amlodipin (Sevikar®) besonders gut ab, weil sie die Compliance fördern, betonte Kreutz.

Sevikar® ist indiziert bei Patienten mit essenzieller Hypertonie, deren Blutdruck mit Olmesartan oder Amlodipin als Monotherapie nicht ausreichend kontrolliert werden kann. "Diese sehr potente Fixkombination" habe zudem den Vorteil, dass Olmesartan den Kalzium-Antagonisten besser verträglich mache, was die Entstehung peripherer Ödeme anbelange, versicherte Kreutz. In klinischen Studien ist gut belegt, dass die Kombination einen signifikant stärkeren antihypertensiven Effekt entfaltet als die jeweiligen Einzelsubstanzen [9].

Unabhängig von der Drucksenkung sind von Olmesartan antiatherosklerotische Effekte zu erwarten. So wurde in klinischen Studien gezeigt, dass dieses Sartan die vaskuläre Mikroinflammation zurückdrängte und das vaskuläre Remodelling kleiner Widerstandsgefäße umzukehren vermochte [10], [11]. Darüber hinaus reduzierte die Substanz das Atheromvolumen in den Koronarien und das Plaquevolumen in den Karotiden [12], [13].

Karl B. Filip

Quelle: POST-ESH-Pressekonferenz von Daiichi-Sankyo Deutschland GmbH in Königsbrunn bei Augsburg am 13. Juli 2010. Der Text entstand mit freundlicher Unterstützung von Daiichi-Sankyo Deutschland GmbH, München.

Der Autor ist freier Journalist.

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