Wie bereits angenommen, beeinflussen die physischen Umweltbedingungen das Sturzrisiko älterer Menschen in entscheidendem Maße. Das bestätigte nun ein interdisziplinäres Forschungsteam um die Ergotherapeutin Lori Letts von der Hochschule für Rehabilitationswissenschaften in Ontario, Kanada.
Um den Einfluss der physischen Umwelt auf das Sturzrisiko zu evaluieren, recherchierten die Forscher in acht Online-Datenbanken nach Kohorten- und Querschnittstudien aus den Jahren 1985 bis 2006. Nach Prüfung der methodischen Qualität werteten sie 100 Studien aus und fassten geeignete Daten in einer Metaanalyse zusammen. Dem systematischen Review zufolge steigt das Sturzrisiko für ältere Menschen, wenn im häuslichen Umfeld bestimmte Barrieren oder Gefahrenquellen wie Treppenstufen vorkommen. Eine erhöhte Sturzgefahr besteht auch für Senioren, die sich mit einer Gehhilfe fortbewegen.
Somit belegen die Forscher die Annahme, dass die physische Umwelt das Sturzrisiko älterer Menschen beeinflusst. Entsprechende Interventionen wie Wohnraumadaptionen empfehlen sie besonders für ältere Klienten, die bereits in der Vergangenheit gestürzt sind und daher zur Risikogruppe gehören. Ein gezieltes Hilfsmitteltraining kann zudem die Sturzgefährdung älterer Menschen reduzieren, die eine Mobilitätshilfe benötigen.
fk
AOTJ 2010; 57: 51–64
