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DOI: 10.1055/s-0030-1268809
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Hepatozelluläres Karzinom - Hypervaskularisierte Pseudoläsionen erkennen
Publication History
Publication Date:
01 December 2010 (online)
Die Differenzierung zwischen hypervaskularisierten hepatozellulären Karzinomen (HCC) und hypervaskularisierten Pseudoläsionen gestaltet sich mitunter als schwierig. Motosugi et al. haben nun in einer retrospektiven Studie die "Gadoxetic-Acid"-verstärkte MRT-Bildgebung auf deren Eignung hin untersucht, zwischen hypervaskularisierten Pseudoläsionen und hypervaskularisierten HCC zu unterscheiden. Radiology 2010; 256: 151-158
Die Studie berücksichtigte 80 Patienten (55 Männer und 25 Frauen; Durchschnittsalter: 69 Jahre) mit chronischer Lebererkrankung. Die Patienten hatten sich während einer hepatischen Arteriografie und arteriellen Portografie einer CT sowie einem "Gadoxetic-Acid"-verstärktem MRT unterzogen. Ein Follow-up mittels dynamischer CT erfolgte nach frühestens 6 Monaten. Die Diagnose der 104 Pseudoläsionen und 123 HCC wurde mithilfe einer histopathologischen und multimodalen Evaluierung bestätigt. Zwei Radiologen werteten die Ergebnisse der MRT von HCC und Pseudoläsionen aus.
Die durchschnittliche Größe der hypervaskularisierten Pseudoläsionen betrug 13,4 mm. Von den 104 Pseudoläsionen waren 62 keilförmig, 32 nodulär und 10 linear. Nach Auswertung der "Gadoxetic-Acid-enhanced-Hepatocyte-Phase"-MRT-Aufnahmen erwiesen sich 15 % (16 von 104) der Pseudoläsionen im Vergleich zu dem umliegenden Lebergewebe als hypointens. Die mittlere "Hepatocyte-Phase-SI-Ratio" von HCC (0,65 ± 0,14) war signifikant niedriger (p < 0,0001) als die nodulärer Pseudoläsionen (0,95 ± 0,11). Alle nodulären Pseudoläsionen zeigten eine "Hepatocyte-Phase-SI-Ratio" größer als 0,72, während sich die Ratio von HCC im Bereich von 0,28-1,12 bewegte. Die Autoren ermittelten einen Schwellenwert der "Hepatocyte-Phase-SI-Ratio" von 0,84 als optimal, um HCC und noduläre Pseudoläsionen zu unterscheiden. Auf diffusionsgewichteten Bildern erschienen 83 der 123 HCC als fokale Bereiche mit hoher Signalintensität, während keine nodulären Pseudoläsionen sichtbar waren.